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Kitzinger Rat einigt sich auf Radler-Verbotsschild


Autor: Ralf Dieter

Kitzingen, Donnerstag, 04. Oktober 2012

Eine Zusatzbeschilderung soll Radfahrern künftig klar machen, dass sie absteigen müssen.
So ist es richtig: Fahrräder müssen in der Innenstadt geschoben werden. Die Sicherheitswacht soll auch künftig darauf hinweisen.  Foto: Archiv


KDas Radfahren in der Fußgängerzone ist nicht erlaubt. Leider hält sich nicht jeder an dieses Verbot. Also muss ein Schild her, dachte sich die Stadtverwaltung. Über die Frage, wie dieses Schild aussehen soll, entspann sich in der Bau- und Verwaltungsausschusssitzung eine interessante Diskussion.
"Immer wieder ist bemängelt worden, dass in der Fußgängerzone eine erheblicher Radverkehr stattfindet", erinnerte der Leiter des Ordnungsamtes, Georg Schwarz.

Die Polizei und die Sicherheitswacht haben das Problem in den letzten Wochen nicht nur beobachtet, sondern die Radfahrer auf ihr falsches Verhalten aufmerksam gemacht.

Ein befriedigender Zustand konnte aber nicht erreicht werden, so Schwarz. Mit anderen Worten: Die Radfahrer lassen sich nicht abschrecken und fahren nach wie vor durch die Innenstadt. Ein Zusatzschild soll helfen.

Fragt sich nur, welches.
Schwarz stellte mehrere Varianten vor: Vom blauen Schild mit rotem Verbotszeichen über ein nüchternes weißes Schild mit schwarzer Schrift bis hin zu einem Symbol, auf dem ein Radfahrer rot durchgestrichen ist, reichten die Vorschläge. Der Vorschlag der Verwaltung fiel schnell durch. Zwei Schilder - eines mit Text, das andere mit dem roten Symbol - waren den Räten für dieses Thema zu viel. Thomas Steinruck (KIK) hätte am liebsten gar kein zusätzliches Schild aufgestellt. "Die Sachlage ist doch klar", meinte er. Schwarze Schafe werde es immer geben. "Lasst uns doch mit dieser Schilderflut aufhören", appellierte er an die Ratskollegen.
Doch die waren schon mittendrin in der Schilder-Diskussion. Jutta Wallrapp (Freie Wähler) sprach sich für das rote Verbotsschild aus - "aber bitte an allen fünf Eingängen zur Innenstadt". Oberbürgermeister Siegfried Müller gab zu bedenken, dass dieses Schild missverständlich sein könnte. Manch ein Tourist oder Einheimischer könnte glauben, dass er sein Rad noch nicht einmal in die Fußgängerzone schieben darf. Deshalb wäre ein zusätzliches Zusatzschild wünschenswert. Text: "Liebe Radfahrer, bitte absteigen." Daraufhin entspann sich eine Diskussion, ob die Begriffe "Liebe" und "bitte" nicht zu viel des Guten sind. "Radfahrer, bitte absteigen" würde doch genügen.

Ein Schild, das bis dahin noch gar nicht in der Diskussion war, wurde urplötzlich zum Favoriten: Ein Piktogramm zeigt eine Figur, die ihr Rad schiebt.

Darüber der Text: "Liebe Radfahrer" und darunter: "Bitte absteigen". Natürlich war die Diskussion damit noch nicht abgeschlossen. Dieter Lorenz (UsW) wollte auf die Anrede "Liebe" verzichten und Astrid Glos (SPD) schlug vor, das Piktogramm ganz nach oben und den Text nach unten zu rücken.
Nach der schweren Schildergeburt von Kitzingen zog OB Müller ein nüchternes Fazit: "Jetzt haben wir uns für ein Schild ohne Liebe entschiede