Kitzinger Klinik bei Schlaganfällen gut vernetzt
Autor: Carmen Schmitt
Kitzingen, Dienstag, 07. Mai 2013
Die Klinik Kitzinger Land ist mit drei Schlaganfallzentren in Nordbayern vernetzt, um Patienten mit einem Schlaganfall noch besser zu versorgen. Jetzt erhielt die Klinik dafür ein Zertifikat.
Rund um die Uhr kann die Klinik das Wissen von erfahrenen Neurologen der Zentren nutzen. Per Kamera und Computer tauschen sie sich mit den Ärzten aus.
Gebündelte Kompetenz
Zum Netzwerk gehören 17 Krankenhäuser in Mittel-, Ober- und Unterfranken, in Thüringen und der Oberpfalz. Das Universitätsklinikum Erlangen, das Schlaganfallzentrum Klinikum Nürnberg Süd und das Schlaganfallzentrum Klinik Hohe Warte in Bayreuth sind die drei Schlaganfallzentren. Sie haben sich zusammengeschlossen zum STENO, dem Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern.
Durch das Netzwerk können Patienten vor Ort behandelt werden und das mit den Kenntnissen von Ärzten der überregionalen Krankenhäuser. Schulungen und Fortbildungen werden über das Netzwerk organisiert. Auch der Austausch von Erfahrungen ist ein wichtiger Punkt im dem Konzept.
Jede Minute zählt
Pro Jahr behandeln die Ärzte der Kitzinger Klinik fast jeden Tag einen Schlaganfallpatienten. Kommt es zum Schlaganfall, zählt jede Minute. "Zeit ist Hirn", sagt Dr. Wolfgang Karmann. Je länger es dauert, bis die Ärzte den Schlaganfall diagnostizieren und mit der Therapie beginnen können, desto mehr Teile des Gehirns werden beschädigt.
80 Prozent aller Schlaganfälle gehen auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn zurück. Jährlich erkranken 200.000 Patienten an einem Schlaganfall. Über die Hälfte müssen danach mit einer Behinderung leben oder werden pflegebedürftig.
Die Klinik Kitzinger Land setzt auf Zusammenarbeit, um gegen diese Zahl anzukämpfen. Ein Jahr hat es gedauert, bis sie sich das Zertifikat erarbeitet hatte. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) hat die Klinik geprüft.
Die DSG hat die Strukturen der Intensivstation unter die Lupe genommen, Dienstpläne und Arbeitsabläufe betrachtet und mit den behandelnden Ärzten, Pflegern und Therapeuten gesprochen.
Aufklärungsarbeit
"Die Zertifizierung sehen wir als Qualitätssiegel für das Krankenhaus", sagt Chefarzt Karmann. Auch Neurologe Dr. Erik Weinmann freut sich, dass die Klinik vernetzt ist. Trotzdem sei die Aufklärung enorm wichtig, damit nicht wertvolle Zeit verschenkt werde. Der nächste Informationstag der Klinik findet am 15. Juni statt.