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Kitzingen könnte die Marshall-Heights erwerben


Autor: Diana Fuchs

Kitzingen, Freitag, 25. Januar 2013

Das Wort des Abends war - nach dem Dauerbrenner "Konzept" - der schöne Begriff "Erstzugriffsrecht". Letzteres räumt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) der Stadt Kitzingen für die einstige US-Siedlung Marshall-Heights ein - falls die Stadt bis 21. Mai diesbezüglich Interesse anmeldet.


Die Crux: Was das Gelände kosten würde - oder auch eine Teilfläche -, ist völlig unklar. Und vor allem: Braucht Kitzingen überhaupt zusätzliche Wohnfläche?

Diese zentrale Frage kann bis 21. Mai leider nicht beantwortet werden - ein Dilemma, das der Stadtrat am Donnerstag immer wieder thematisierte. Das Gremium brachte das von Klaus Christof (KIK) angeschobene Wohnraumkonzept "Kitzingen 2030" auf den Weg und hofft nun, dass dieses etwa bis zum Jahreswechsel fertig sein wird - oder jedenfalls rechtzeitig bis zum 21. Mai 2014. Bis zu diesem Tag - ein Jahr, nachdem die Stadt ihr potenzielles Kaufinteresse angemeldet hat - muss die endgültige Kaufentscheidung getroffen sein.

Volles Programm für Beiräte

Zunächst einmal soll es jetzt darum gehen, das noch unstrukturierte Konzept Christofs in einen konkreten Plan münden zu lassen.

Dies soll im Stadtentwicklungs- und Konversionsbeirat geschehen, beschloss der Stadtrat einstimmig. Dort sollen inhaltliche Schwerpunkte festgelegt und ein Arbeitsprogramm nebst Zeit- und Kostenrahmen entwickelt werden, um danach ein externes Büro mit der fachkundigen Analyse zu betrauen. Der Beirat tagt am 26. Februar, hat aber neben dem Wohnraumkonzept auch die Sondersitzung "Zukunft Marshall-Heights" (4. März) vorzubereiten - volles Programm also.

Die 720 Wohneinheiten in den Marshall-Heights sorgen seit sechs Jahren für Zündstoff - seit die Amerikaner abgezogen sind. Am Donnerstag lehnte der Stadtrat einen KIK-Antrag ab, der auf eine Kooperation zwischen Stadt und BauGmbH zur Entwicklung der Marshall-Heights abzielte. Während die KIK von einem Erwerb der
32 Hektar - oder einer Teilfläche - ausgeht, stellte unter anderem Jens Pauluhn (ödp) vehement klar, "dass wir es uns nicht leisten können, dort oben irgendwas zu kaufen." Auch seine Kollegin Andrea Schmidt betonte: "Wir haben so viele sanierungsbedürftigen Wohnungen! Da können wir doch nicht noch was draufsatteln und Wohnungen kaufen, die wir vielleicht gar nicht brauchen."

Stadtkämmerer Bernhard Weber stellte klar: Um finanzielle Risiken zu vermeiden, wie es die Geschäftsordnung verlange, gelte es, auch über die Heranziehung privater Dritter nachzudenken. Klar sei: "Im städtischen Haushalt wird ein Kauf schwer darzustellen sein."