Kirchweihsonntag macht Dorfjugend viel Arbeit
Autor: Gerhard Bauer
, Sonntag, 02. Sept. 2012
Fantasievolle Wagen und ein schön geschmücktes Dorf: Damit am Kirchweisonntag Repperndorf so aussieht, wie es gestern aussah, muss die Dorfjugend zuvor ganze Arbeit leisten.
Bis der Kirchweihumzug gestern zu seiner Rundfahrt durch das Dorf aufbrechen konnte, hatte die Burschenschaft Repperndorf alle Hände voll zu tun.
Bereits am Freitagnachmittag brachen Kevin Gimperlein und acht Mitstreiter mit Traktor und Anhänger in den Klosterforst auf, um 20 junge Birkenstämmchen zu holen, die im Rahmen einer Durchforstungsmaßnahme von der Giltholzgemeinschaft zur Verfügung gestellt wurden. "Die Birken werden seit mindestens 20 Jahren jedes Jahr bei den Gastwirtschaften, am Sportheim und an der Kirche angebracht", erzählt Michael Durchholz, der zwar altersmäßig nicht mehr zur Burschenschaft gehört, dort aber weiterhin kräftig Hand anlegt. Zeitweilig seien für den grünen Schmuck auch schon Tannen verwendet worden, weil der Birkenbestand aber ohnehin jedes Jahr aufs Neue ausgedünnt werden muss, sei man aber schon vor etlichen Jahren auf Birken umgestiegen - zumal der Tannenschmuck im Sommer doch manchmal etwas fehl am Platze wirkte.
Das Birkengrün "wächst" zur Repperndorfer Kirchweih übrigens sogar über den Ort hinaus: Auch an der Mühlberggaststätte in Kitzingen wird ein Bäumchen angebracht. "Der Besitzer stammt aus Repperndorf und feiert jedes Jahr mit uns", erzählt Durchholz. Da er die Burschenschaft zudem immer mit einer Spende unterstützt, kommen die Burschen immer wieder gerne in die Gaststube - zu Versammlungen und zum Kirchweihschmücken.
"Viele Händ' machen ein schnelles End'" heißt ein Sprichwort und so ist Durchholz froh, dass die Repperndorfer die Bezeichnung "Burschenschaft" nicht allzu wörtlich nehmen: 25 Mitglieder hat der Verbund in dem Ort und etwa die Hälfte sind junge Mädchen. "Hätten wird die Mädchen nicht, sähe es schlecht aus", gibt Durchholz zu - obwohl der Kirchweihumzug nur im Zweijahresrhythmus stattfindet.
Alle helfen zusammen
Sind beim Bäumeholen am Freitag meist nur Männer am Start, packen die Mädels bei den umfangreichen und aufwendigen Festvorbereitungen am Samstag vor dem großen Festtag fleißig mit an. In Hartmanns Hof kommt die Dorfjugend zusammen, um die Festwagen zum Umzug vorzubereiten. Die Älteren stehen den Neulingen mit Rat und Tat zur Seite und legen auch selbst Hand an, messen, sägen, schrauben, hämmern. Während die Burschen damit beginnen, die Aufbauten auf den landwirtschaftlichen Anhängern nach einfachen Skizzen zusammenzuschrauben, übernehmen die Mädels Klebe- und Malarbeiten, sortieren und binden aus Etwashausen gespendete Blumen zu Girlanden und schmücken das am Vortag geholte Birkengrün. Dass die gemeinsame Arbeit für das gemeinsame Ziel "Kirchweihumzug mit Festwagen" Spaß macht, ist unverkennbar, denn die Kleinsten sind ebenso mit Feuereifer bei der Sache, wie die älteren Jugendlichen.
Das Ergebnis der zwei arbeitsreichen Tage konnten die Besucher des Festumzuges gestern bewundern. Ein Bericht über den Höhepunkt der Kirchweih folgt in unserer Dienstagsausgabe.