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Kinostars zum Anfassen


Autor: Marina Zimmermann

Dettelbach, Sonntag, 23. Dezember 2012

Die Regisseurin des Abenteuerfilms Hermine Huntgeburth sowie die Hauptdarsteller Leon Seidel und Jacky Ido stellten sich den Fragen des Publikums.
Die Regisseurin des Abenteuerfilms Hermine Huntgeburth sowie die Hauptdarsteller Leon Seidel und Jacky Ido stellten sich den Fragen des Publikums.


Mainfrankenpark — Stars müssen sich verspäten. Das gehört bei ihren Präsentationen einfach dazu. Zwar hatte sich der Nebel in der Region Kitzingen gelichtet, aber nicht der Stau auf der A 3, wenn man am Freitagabend aus Frankfurt nach Dettelbach fahren wollte.
Dies führte zu einer sympathischen Überbrückung durch die Pressesprecherin des "Cineworld"-Kinos im Mainfrankenpark, Ingrid Weigert. Im Saal waren alle Generationen von Huck Finn-Fans zwischen acht und 80 vertreten. Sie hatten soeben den Film "Die Abenteuer des Huck Finn" gesehen. Als die Stars schließlich doch auftauchten, ließen ihre Fragen nicht lange auf sich warten.
Leon Seidel, knapp 16 Jahre alt, in der Hauptrolle als Huck Finn zu sehen, aber mittlerweile schon bei seinem sechsten Kinofilm, war entsprechend professionell.

"Es hat wahnsinnig Spaß gemacht, mit Jacky zu drehen", begann er gut gelaunt, trotz der anstrengenden Autofahrt.
Die Kids fragten ihn, wie er zu dieser Rolle gekommen war. "Ich machte bei einem Casting in Köln mit, wurde nach Berlin eingeladen. Ich passe gut zu Tom Sawyer, dann hat mich Hermine genommen." Das Publikum lachte wohlwollend. Die herzliche Vertrautheit des jungen Darstellers mit seiner Regisseurin war nicht zu übersehen.
Hermine Huntgeburth ist 2011 für "Tom Sawyer"mit dem Gildepreis für den besten deutschen Kinderfilm ausgezeichnet worden. Als Regisseurin bekam sie vor allem die technischen Fragen gestellt. So erklärte sie, dass die Flusszenen vorwiegend auf dem Donaudelta gedreht worden sind. "Das Wrack ist im Studio aufgebaut gewesen. Natürlich sind viele Computereinspielungen dabei."
Brennend interessierte auch das Thema Schule und Filme drehen. "Der ganze Film hat
50 Drehtage in Anspruch genommen. "Kinder dürfen nur bis zu drei Stunden am Tag drehen", erklärte die Regisseurin. Die Hauptdrehzeit bei "Huck Finn" wurde in die Sommerferien gelegt. Nur drei Wochen lang war die Schulzeit einbezogen - anders als bei "Tom Sawyer": Damals waren viel mehr Kinder involviert gewesen, deshalb hatte man einen Privatlehrer während der Dreharbeiten engagiert.
In "Huck Finn" hingegen gab es eine spezielle Sprachlehrerin für Jacky Ido, gebürtiger Westafrikaner, der heute in Paris lebt. Lachend verriet er auf Englisch: "Ich sprach vor dem Film kein Deutsch. Ich spreche auch nach dem Film kein Deutsch. Aber im Film habe ich mich selbst gesprochen." Ein hartes Stück Arbeit mit seiner Sprachlehrerin hat es möglich gemacht. Angesprochen auf seinen ersten Film mit Hermine Huntgeburth - "Die weiße Massai" - betonte er: "Ich finde das deutsche Kino sehr inspirierend." Sein nächster Film, "Lagerfeuer", nach dem Buch von Julia Frank, wird im Frühjahr herauskommen.
Auch Leon Seidel wurde nach seinen Zukunftsplänen gefragt. "Es war ganz cool, einen Film zu drehen, anstatt in die Schule zu gehen. Aber so komisch es klingt, ich möchte erst mal meine Schule fertig machen."
Das klang natürlich erfrischend nüchtern für Kids und vor allem für die Eltern im Saal. Sie standen anschließend gerne Schlange für ein Autogramm, ein paar private Worte oder sogar ein ganz persönliches Foto mit den Stars.