Kinder- und Jugendheim in Geesdorf eingeweiht
Autor: Dominik Berthel
Geesdorf, Sonntag, 18. November 2012
Neun Kinder und Jugendliche wohnen derzeit im sanierten Heim in Geesdorf. Cornelia Süptitz und ihr Team geben ihnen eine Perspektive für die Zukunft.
Ein herrlich renoviertes Haus, ein harmonischer Außenanstrich und ein sofortiges Wohlgefühl beim Eintritt ins temperierte Foyer. Von außen sieht man es, von innen spürt man es: Das Kinder- und Jugendheim Geesdorf erstrahlt in neuem Glanz und ist erfolgreich energetisch saniert. Am Samstag wurde der Abschluss der Renovierungsarbeiten gefeiert und die Einrichtung erhielt den Segen.
Exakt zwei Monate mussten die Bewohner und Betreuerinnen des Kinder- und Jugendheimes Geesdorf ihre gewohnte Umgebung verlassen, um den Handwerkern Platz zu machen. In dieser Zeit wurde quasi rund um die Uhr an der energetischen Sanierung gearbeitet. Neben einer Außendämmung, neuen Fenstern und isolierten Rollo-kästen, wurde die Terrasse überdacht, die Schließanlage erneuert und in zwei Zimmern die herabzufallen drohenden Decken saniert.
Während der Bauzeit fungiert das Schloss Kirchschönbach als Ersatz-Unterkunft. Deshalb war auch Schwester Margit, die Leiterin des Marienhauses Kirchschönbach und Verantwortliche für das Schloss, sehr gefragt und engagiert. Besonders die beiden Umzüge ins Schloss und wieder zurück seien sehr nervenaufreibend gewesen. "Die Kinder und Jugendlichen waren aber sehr diszipliniert und haben kräftig mit angepackt", lobte Süptitz.
Rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres konnten alle am 12. September ins schöne, neue Zuhause zurückkehren. "Ich bin sehr glücklich hier leben zu dürfen", erzählt Bewohnerin Mandukhai Solongatuya. "Jetzt, wo meine Zimmerdecke renoviert ist, fühle ich mich sehr wohl."
"Komm bau ein Haus, das uns beschützt" wurde am Samstag dann von Diakon Karl Leierseder angestimmt, der zusammen mit Pfarrer Martin Fromm für den geistlichen Segen sorgte. In seinen Worten ging der evangelische Seelsorger Fromm auf die Bibelstelle ein, in der ein Haus, das auf Fels gebaut wird, allen Stürmen Stand hält. So soll auch das neu renovierte Wohnheim allen immer eine sichere Herberge sein. Diakon Leierseder hob besonders das Engagement von Leiterin Cornelia Süptitz hervor, die bereits seit 15 Jahren die Fäden des Kinder- und Jugendheimes vorbildlich in der Hand habe.
Architekt Rudy Laatsch, der für die komplette Planung der Sanierung verantwortlich war, zeigte sich sehr erfreut über das Ergebnis und lobte vor allem die schnellen Entscheidungen des Trägervereins Kinder- und Jugendheim Geesdorf mit der Vorsitzenden Karin Scheuermann. Erfreut zeigte er sich auch über die Kostenentwicklung, so liege man aktuell rund 20 000 Euro unter den Gesamtkosten der Maßnahme, die ursprünglich mit 259 000 Euro kalkuliert wurde. Als besondere Überraschung überreichte er der Einrichtung noch einen Scheck in Höhe von 1000 Euro.
Bürgermeister Werner Knaier war ebenfalls sehr angetan von dem neuen Anblick und der wohnlichen Atmosphäre. Er ist sehr stolz, dass Geesdorf für Kinder und Jugendliche eine solche Möglichkeit bietet. "Zweifelsohne wird dadurch auch unsere Gemeinschaft bereichert", sagte er.
Erzieherin und Leiterin Cornelia Süptitz, die mit Leib und Seele für die Kinder da ist, freut sich besonders, dass die Einrichtung mit zurzeit neun Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 20 Jahren voll belegt ist "und dass alle nun wieder strahlen können und gerade jetzt zur kalten Jahreszeit eine warme Wohlfühl-Atmosphäre garantiert bekommen". Auch wenn die Arbeit in der Erziehung nicht immer einfach sei, stehe für sie und ihr fünfköpfiges Erzieherinnen-Team die persönliche Beziehung zu den Kindern, die meist aus schwierigen Familienverhältnissen nach
Geesdorf kommen, im Vordergrund. "Jedes Kind hat einen Platz im Herzen. Man will einfach für sie da sein", erzählt die Leiterin. Zu jedem Einzelnen versuche man eine sehr enge und persönliche Bindung aufzubauen, um so auch Problemen im schulischen und sozialen Bereich entgegentreten zu können.
Tagsüber sind die Kinder und Jugendlichen in verschieden Schulen und zum Teil Ausbildungsstellen untergebracht. Am Nachmittag und abends gibt es neben der Hausaufgabenbetreuung auch ein Angebot an sportlichen Betätigungen, Kursen, Therapien und natürlich viel Zeit zum Spielen.
Ein Anliegen von Süptitz ist die Öffentlichkeitsarbeit und deshalb ist sie erfreut darüber, dass die Einrichtung seit kurzem mit einem Schild am Haus auf sich aufmerksam macht. "Endlich sind wir auch mal von der Straße aus sichtbar", freut sich Süptitz. Im Mai ist außerdem ein Tag der offenen Tür geplant, um die Präsenz in der Öffentlichkeit weiter zu forcieren.