Jubiläum: Ein Festjahr für Prichsenstadt und seine Stadtteile
Autor: Andreas Stöckinger
Prichsenstadt, Freitag, 08. Juli 2022
Zum Entstehen der Großgemeinde Prichsenstadt vor genau 50 Jahren putzt sich jeder Stadtteil heraus. Was dahinter steckt und welche Widerstände es damals zu überwinden galt.
Etwas Besonderes hat sich die Stadt Prichsenstadt in diesem Jahr ausgedacht, um 50 Jahre Großgemeinde gebührend zu feiern. So trägt bis zum Jahresende jeder der zehn Stadtteile mit einer eigenen Veranstaltung zu dem Jubiläum bei. Dabei gewähren die einzelnen Dörfer einen Einblick in ihre Geschichte, ihre Vereine, Sehenswürdigkeiten und auch ihre Betriebe.
Der Start zu der Veranstaltungsreihe erfolgte im Juni mit Neudorf und Neuses am Sand und stieß auf großen Zuspruch. Das freute die Verantwortlichen der Stadt. Das enorme Engagement im Vorfeld, auch in Järkendorf, sei beeindruckend, so Prichsenstadts Zweiter Bürgermeister Peter Eschenbacher.
"Man hatte das Gefühl, die Einwohner sind richtig stolz gewesen, ihre jeweilige Dorf-Chronik, ihre Vereine und Betriebe einmal vorzustellen. Deswegen hoffen wir natürlich, dass auch die kommenden Veranstaltungen die gleiche Wirkung erzielen. Wir freuen uns auf alles, was da noch kommt", sagte er. Er sei erstaunt, so Eschenbacher, "welche Dynamik und welcher Zusammenhalt in den Orten bereits durch dieses Jubiläum entstanden ist." Als nächstes ist am Samstag, 9. Juli, das kleine Järkendorf an der Reihe. Dann öffnet das Dorf mit 113 Einwohnern seine Tore für die Besucher.
Was hinter der Idee steckt und wies sie entstand, erläuterte die von der Stadt dafür zuständige Mitarbeiterin Katharina Pachtner vom Tourismusbüro. Ziel sei gewesen, etwas zu schaffen, was die Großgemeinde ein Stück näher zusammenbringe. "Wir wollten nicht uns in Prichsenstadt feiern, sondern jedes der Dörfer." Die Idee wurde letztes Jahr zunächst den Stadträten und Stadträtinnen vorgestellt.
Jedes der Dörfer feiert mit
Als Folge lud die Stadt zu einer Infoveranstaltung gezielt diejenigen Bürger und Vereine ein, "von denen wir wissen, dass sie sich engagieren wollen", so Katharina Pachtner. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich aufgeschlossen und sicherten zu, dass sich die jeweilige Dorfgemeinschaft etwas überlegen werde.
Das Projekt bekam immer mehr Flügel, das Ganze wurde ein Selbstläufer. Als Beispiel schildert Katharina Pachtner Neuses am Sand, wo die Bürgerinnen und Bürger so richtig aufgeblüht seien. "Es war toll mitzuerleben, wie die Dörfer sich einbringen. Durch die Feier wurde manches wieder zurückgeholt, was fast in Vergessenheit geraten war."
Erinnerung an die Entstehung der Großgemeinde
An die Entstehung der Großgemeinde Prichsenstadt können sich manche Bürgerinnen und Bürger noch sehr gut erinnern. Ganz reibungslos sei das nicht gelaufen, das weiß Altbürgermeister Klaus Linz noch. Er begann just am 1. August 1972 als Auszubildender im Prichsenstädter Rathaus. "Der ein oder andere war nicht begeistert, dass er nun nach Prichsenstadt musste", erzählt Linz.