Druckartikel: Jede Panne wird ausgegraben

Jede Panne wird ausgegraben


Autor: Alfred Molitor

, Montag, 03. Sept. 2012

Nach anfänglicher Mini-Panne wird der Umzug in Repperndorf erneut zum großen Erfolg. Kevin Gimperlein verschont in seiner Predigt niemanden - und sammelt schon wieder Stoff für die nächste Kerm.
Die jüngsten Kirchweihburschen zeigten beim Ausgraben die Bierfässer.vollen Einsatz. Fotos: Alfred Molitor


Er wollte einfach nicht anspringen, der Wagen, der am Sonntagmittag mitten in der Schlange des Repperndorfer Kirchweihumzugs stand. Und dabei stand der Start so kurz bevor. Vor und hinter dem Auto tuckerten bereits Schlepper und Traktoren - bunt geschmückt und bereit, sich dem Publikum am Wegesrand zu zeigen. Gutes Zureden, Streicheleinheiten, jede Menge Hektik, so manch leiser Fluch und ein Überbrückungskabel - so ließ sich das Auto am Ende doch noch überreden, loszufahren. Es heimste sich dafür zwar so manch Lächeln und spöttische Bemerkung ein, allerdings auch einen sicheren Platz in der Kirchweihpredigt im nächsten Jahr.
So zog der Kirchweihumzug in diesem Jahr also mit kleiner Verzögerung durchs Dorf. Bewundert wurde er trotzdem. Kein Wunder, hatten die Burschen um Kirchweihprediger Kevin Gimperlein im Vorfeld doch jede Menge Arbeit in die Kirchweihvorbereitungen gesteckt. Schon im Juni starten die groben Vorbereitungen. "Sechs Wochen vor dem Umzug beginnt dann die heiße Phase", erzählte Kevin Gimperlein. Fast jeden Abend nach der Arbeit und am Wochenende wurde gehämmert und geschraubt - bis die Wagen schließlich fertig waren. Damit alles reibungslos über die Bühne geht, helfen alle im Ort zusammen. Und nicht nur die Burschen sind im Einsatz, sondern auch die Mädels helfen tatkräftig mit.
Acht Mottowagen fuhren diesmal beim Umzug mit. Es ging unter anderem um einen Balkonbau, eine Walze auf Abwegen, den Schrotthandel und den Mauerfall. Manuel Meier hat beim Mauerfall-Wagen mitgebaut. Stolz und begeistert darüber, was seine Truppe geschaffen hat, fuhr er beim Umzug mit. In nur einer Woche hat der Wagen Gestalt angenommen. Besonders stolz ist Manuel Meier, dass an Materialien nur Holz verwendet wurde.
Traditionell machte der Umzug nach der Hälfte der Strecke einen Stopp: Kevin Gimperlein hielt die Kirchweihpredigt und nahm darin so manchen Repperndorfer auf die Schippe - den ein oder anderen auch öfters. Bevor es weiterging durften außerdem die kleinsten Repperndorfer kleine Fässer im Boden suchen und ausgraben. Ausgerüstet mit Spaten machten sie sich voller Eifer ans Werk. Jedes gefundene Fass wurde von zahlreichen Einheimischen und Besuchern mit viel Applaus bedacht. Nach einem großen Bogen durchs Dorf klang der Kirchweihumzug im Hof der Familie Hermann gemütlich aus. Gestern Abend wurde die Kirchweih 2012 schließlich noch eingegraben. In der Gastwirtschaft kamen noch einmal alle zusammen, um nach den vielen Anstrengungen der letzten Tage und Wochen gemeinsam zu feiern und auf den nächsten Kirchweihumzug 2014 anzustoßen.