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Iphofen: Bürgermeister kritisiert Solaranlagen-"Wildwest" auf Dächern - "hauen das ganze Dach voll"


Autor: Manuel Dietz

Iphofen, Samstag, 01. April 2023

In Iphofen gibt es aktuell vermehrt Diskussionen um die richtige Anbringung von Solaranlagen auf Dächern von privaten Wohnhäusern. Der Bürgermeister will nun durchgreifen.
Willkürlich angeordnete Solaranlagen auf Hausdächern wie auf diesem beispielhaften Bild will man in Iphofen nicht akzeptieren. (KI-Symbolbild)


  • Iphofen: "Kreuz und quer": Photovoltaik-Chaos wird zu Problem - Stadt verweist auf "Gestaltungssatzung"       
  • "Kein Verständnis": Bürgermeister kritisiert vorschnelles Verhalten - und verweist auf Hilfe der Stadt
  • "Setzen sich enorm unter Druck": Bürgermeister erklärt - so können sich Bürger eine Menge Ärger ersparen

In Iphofen gibt es aktuell zum Teil hitzige Diskussionen zur ordnungsgemäßen Anbringung von Photovoltaikanlagen auf Dächern von privaten Wohnhäusern. Aufgrund der energiepolitischen Entwicklungen seit Beginn des Ukraine-Kriegs, hätten sich in den vergangenen Monaten viele Bürger kurzerhand dazu entschieden, auf eigene Faust Solaranlagen auf ihren Dächern zu installieren. In einigen Fällen seien dabei die baulichen Vorgaben der Stadt missachtet worden, wie Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer jetzt gegenüber inFranken.de berichtet.

Stadt Iphofen möchte Dächer für Photovoltaik nutzen - unter einer Bedingung 

"Grundsätzlich ist uns erstmal wichtig, dass wir die Dächer für Photovoltaik nutzen", sagt Lenzer. Das wolle er unbedingt betonen. "Und das will der Stadtrat ja auch gar nicht verhindern", erklärt er. Ganz im Gegenteil. "Um die Energiewende voranzubringen, ist die Nutzung der Dachflächen ja auch eine gute und wichtige Lösung", betont er. 

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"Wir haben aber eben bei uns in Iphofen auch eine Gestaltungssatzung, die vorgibt, wie Gebäude auszusehen haben", erklärt Lenzer.  "Und da geht es in keinster Weise darum, dass wir prinzipiell gegen Photovoltaik sind", sagt er. "Uns geht es lediglich darum, dass die Anlagen auf den Dächern in einer Art und Weise angebracht werden, die gestalterisch passt", erklärt er.

In der Regel bedeute das: "rechteckig geschlossene Felder". Eine andere Anordnung der Paneele sei nur in Ausnahmefällen und mit vorherigem Antrag möglich. In jedem Fall wolle man vermeiden, dass die Anlagen "kreuz und quer" auf den Dächern angeordnet werden. "Wir sind der Meinung, dass es wenn es ein geschlossenes Rechteck ist einfach besser aussieht", sagt Lenzer. Das sei auch keine neue Erkenntnis. Schon seit 2014 sei das mittlerweile so festgeschrieben

"Unterstützen die Bürger gerne": Bürgermeister erklärt richtiges Vorgehen - und will "verträgliche Lösungen" finden 

"Einige können aber irgendwie kein Verständnis dafür entwickeln, dass es diese Regeln gibt", ärgert sich Dieter Lenzer deshalb. "Viele Bürger denken jetzt, sie müssen dringend was machen und setzen sich enorm unter Druck einfach irgendetwas zu tun", sagt er. 

"Dann hauen sie sich auf die Schnelle das ganze Dach voll, koste es was es wolle", schimpft er. "Da fehlt dann vielleicht manchmal die Zeit, richtig nachzudenken, ob das dann auch das Richtige ist". Besser sei es ihm zufolge, sich vorher mit seinem Vorhaben an die Stadt zu wenden und nachzufragen, was überhaupt möglich ist, anstatt einfach loszulegen. Zuvor hatte Lenzer das Aussehen mancher Dächer als Solaranlagen-"Wild-West" bezeichnet. 

Das mache vieles einfacher und erspare eine Menge Ärger. "Wir unterstützen die Bürger da natürlich auch gerne", sagt Lenzer. "Wir haben da entsprechende Checklisten und Unternehmer, die uns beratend zur Seite stehen", erklärt der 1. Iphofener Bürgermeister. Das wichtigste sei für ihn letzten Endes nämlich "verträgliche Lösungen" zu finden.