In Marktbreit war es ein paar Stunden lang Sommer
Autor: Thomas Meyer
Marktbreit, Dienstag, 12. Februar 2013
Kalt war es gestern beim Faschingsumzug in Marktbreit. Aber das große Thema Stadtstrand ließ das Frösteln vergessen.
Mit einem dreifach donnernden Helau warfen sich die Marktbreiter- und alle VG- Narren am Dienstag um 14 Uhr in ihr letztes großes Faschingsgefecht dieser Saison. Endlich wieder mit dabei war auch die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Marktbreit mit einem Motivwagen, der den geplanten Stadtstrand auf die Schippe nahm.
Allen voran zog der FFW-Vereinsvorsitzende Jürgen Poppner, der auch vor genau 20 Jahren schon auf dem FFW-Wagen beim Umzug stand und auch damals schon einen Marktbreiter Strand proklamierte. "Das hätten wir doch nie gedacht, dass diese Pläne einmal Wirklichkeit werden; damals ging es um die geplante Umgestaltung des Mainufers, wo ja auch unser Feuerwehrhaus steht."
Die FFW bewies also wieder einmal eine kluge Weitsicht - und darf man den närrischen Ausführungen des Vorsitzenden glauben, musste eine schöpferische Pause von vier Jahren herhalten, um die FFW nun auf diesen ultimativen Umzug vorzubereiten.
Dann gestand er aber doch: "Eigentlich haben unsere FFW-Frauen das diesmal angeleiert; wir Männer haben den Wagen aber abends in vielen Nachtschichten gebaut und die Frauen haben dann tags alles bunt bemalt."
Es ging doch schneller
Also: Von wegen vier Jahre Vorbereitungszeit - es waren nur ein paar Wochen, wie sich herausstellte.
Das Ergebnis konnte sich jedoch sehen lassen: Eine Strandbar auf dem Wagen lud die Narren zum Probieren leckerer Ananas-Frucht-Cocktails ein. Mit von der Partie war auch die CSU mit einem eigenen Strand-Motivwagen. Marktbreits Bürgermeister Erich Hegwein ließ es sich nicht nehmen, in der Blechbadewanne von anno dazumal beim Umzug probezubaden. Begleitet wurde er von den Marktbreiter "Meefrauen" im blauen Kostüm.
Segnitz schickte seinen Turnverein mit Männerballett ins Rennen sowie einen Gemeinschaftswagen vom Mainwiesenfest.
Marktsteft vertrat der Turnverein mit einem Motivwagen, auf dem sich diesmal Cheerleader-Männer und Mönche tummelten, allen voran zogen die Stefter Gardemädchen mit ihren Trainerinnen, die schon beim großen Ball am Samstag für viel Aufsehen gesorgt hatten. Die Schornsteinfeger vom Marktbreiter Turnverein versprachen Glück für alle, die beim Turnen mitmachen.
Der größte im Süden
Im südlichen Landkreis ist der Marktbreiter Umzug der größte; seit numehr 40 Jahren organisiert ihn der Sportclub Marktbreit (SCM).
Den Narren-Tross führte wie üblich der Wagen des SCM an, mit seinem Ehrenvorsitzenden Gerhard Weigand am Steuer. Unterstützt wurde Weigand diesmal von seiner fünfjährigen Enkelin Lina, die auf dem Beifahrersitz das Megafon bediente.
Der Gaudiwurm zog mit 20 Wagen und allerlei Fußvolk zwei Mal durch den Ort; am Bahnhof wurde gewendet, dann ging es durch die Bachgasse zum Lagerhaus, wo traditionell bis zum Abwinken gefeiert und getanzt wurde. Sonderlob gebührte der FFW, die nicht nur am Zug teilnahm, sondern auch mit den restlichen Kräften die Straßen sicherte.