In Etwashausen kann gebaut werden
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Freitag, 19. April 2013
Gute Nachricht für alle Etwashäuser: Der Stadtteil ist alles andere als perspektivlos. Auf acht Hektar summiert sich die Fläche, auf denen Wohnhäuser entstehen könnten. Die Mitglieder des Finanzausschusses staunten am Donnerstagabend nicht schlecht.
Bislang gingen die Räte und die Etwashäuser Bürger davon aus, dass eine Weiterentwicklung nicht möglich ist. Grund: Der Stadtteil liegt fast komplett im Überschwemmungsgebiet des Mains. Ein neuer Bebauungsplan würde deshalb niemals von der Regierung von Unterfranken abgesegnet. Aber das Baugesetzbuch lässt eine andere Lösung zu: Jedes neue Vorhaben kann als Einzelfall betrachtet und nach den rechtlichen Vorgaben bewertet werden. Stadtplaner Torsten Fischer machte den Räten am Donnerstagabend Mut: "Der Stadtteil hat nach wie vor wahnsinnig großes Potenzial." Mit den Veränderungen der letzten Jahre ist das Potenzial deutlich gestiegen.
Die Sperrung der Alten Mainbrücke für den Autoverkehr und die Fertigstellung der Nordtangente bis zur Anbindung an die Straße Richtung Hörblach haben dafür gesorgt, dass sich der Verkehr in Etwashausen beruhigt beziehungsweise verschoben hat.
Von einem großen Wurf des Bauamtes sprach Andreas Moser (CSU). "In Etwashausen ist doch viel mehr möglich, als gedacht." Auch Brigitte Endres-Paul (SPD) lobte die Arbeit des Stadtplaners. Sie sei ein Vorbild für künftige Planungen in anderen Stadtteilen. Kritik äußerte Klaus Christof (KIK), der sich und den Stadtplaner fragte, warum so ein Rahmenplan überhaupt notwendig sei.
Oliver Graumann erinnerte an den großen Bedarf von Bauwerbern in Etwashausen, dem man mit dem Rahmenplan befriedigen könne. Außerdem liege jetzt eine Leitfaden vor, an dem sich die Gesamtentwicklung des Stadtteils vorantreiben lässt. Als konkrete Maßnahme soll 2014 der Kreuzungsumbau an der Mainbernheimer Straße/B8 angegangen werden und die Gartenstraße aufgewertet werden. Die Stadtverwaltung sieht die Notwendigkeit einer Sanierung und Aufwertung der Straße und will für die Zukunft einen direkten Zugang von der Gartenstraße an den Main schaffen. Die Parkplatzsituation am Bleichwasen soll sich ebenfalls im kommenden Jahr ändern. Am Bleichwasen selbst soll das Parken kostenpflichtig werden. Die bislang provisorischen Stellplätze in der Nähe des Bayern-Heimes sollen befestigt werden und sowohl Pendlern als auch Bussen zur Verfügung gestellt werden.
Also alles im grünen Bereich? Nicht ganz. Für jedes Bauvorhaben im Überschwemmungsgebiet muss so genannter Retentionsraum geschaffen werden - eine Ausgleichsfläche für den Raum, den Neubauten einnehmen. Das bisherige Kontingent der Stadt ist in Kürze aufgebraucht, wie Fischer informierte. Er ist auf der Suche nach geeigneten Ersatzflächen und hat Bereiche am Rodenbach ins Auge gefasst.
Die Planungen sollen bei der nächsten Bürgerversammlung den Etwashäusern vorgestellt werden.