In der Mainstraße in Schwarzenau darf geparkt werden
Autor: Peter Pfannes
Schwarzenau, Donnerstag, 22. November 2012
Patt im Gemeinderat: Weil sieben Räte für ein Halteverbot vor dem Schwarzenauer Campingplatz waren, sieben aber auch dagegen, werden hier künftig keine Verbotsschilder aufgestellt. Stattdessen kommt ein Parkstreifen.
In der Mainstraße in Schwarzenau wird ein Parkstreifen angelegt. Mit seiner Entscheidung hat der Marktgemeinderat auf jüngste Streitigkeiten zwischen Schwarzenauer Bürgern und der Familie Gerbig, die den Campingplatz seit vielen Jahren betreibt, reagiert. Die durchgängige Parkfläche entsteht am Fahrbahnrand in Richtung Mainufer. Parken dürfen auf dem Parkstreifen nur Personenkraftfahrzeuge ohne Anhänger.
Die neue Parkregelung dürfte zu einer Entzerrung des ruhenden und fließenden Verkehrs in der Mainstraße beitragen. Vor allem in der Hauptsaison, wenn viele Gäste mit ihren Wohnanhängern und Wohnmobilen die Straße einengen, soll der Parkstreifen Entlastung bringen.
Ein unmittelbar vor der Einfahrt in den Campingplatz vorgeschlagenes eingeschränktes Halteverbot wird nicht angebracht. Bei der Abstimmung über das Parkverbot stimmten sieben Räte dafür.
Wunsch nach Grünstreifen
Bürgermeister Lothar Nagel (FCW) erinnerte an die langen Diskussionen um die prekäre Parksituation in der Mainstraße und das Aufkommen verschiedenster Lösungsansätze. Auf Wunsch der Anlieger der Mainstraße fand im Juli eine Anliegerversammlung statt, zu der auch der Gemeinderat eingeladen war. Elf Anlieger sprachen sich bei dem Treffen für einen separaten Parkstreifen am Rand der Mainstraße aus. Sieben von ihnen wünschten eine Unterbrechung des Parkstreifens mit Grünflächen, was im Gremium rege Diskussionen verursachte.
"Mit diesen Grünflächen produzieren wir einen Flaschenhals", sah Dietmar Steiner (CSU) keine Verbesserung der Situation. Peter Götz (FCW) zog Parallelen zum Baugebiet "An der Aspel": "Dort haben die Autos sogar in den Pflanzbeeten geparkt." Außerdem ist nach seinen Erfahrungen ein Rasen "der Tod einer wassergebundenen Decke". Für Peter Kuhn (CSU) stand jetzt schon fest: "Auf den Grünflächen wird sowieso geparkt. Dann machen sie keinen Sinn."
Einen Kompromiss wollte Ralf Henninger (FCW) herbeiführen. Man sollte zunächst einmal dem Wunsch der Anwohner nachkommen und den Parkstreifen mit Grünflächen unterbrechen, meinte er. "Wenn das nicht funktioniert, dann können wir den Parkstreifen immer noch komplett durchziehen."
Auch Johanna Sendner (FCW) sprach pro Grün: "Wir sollten auf die Erfahrungswerte der Anlieger Rücksicht nehmen." Und Hartmut Ratz (FCW) war ebenfalls für Grünflächen zur Auflockerung. Nach seiner Meinung sollten aber die Anlieger diese pflegen.
Bei der Abstimmung sprachen sich nur sechs Ratsmitglieder für Grünflächen als Unterbrechung des geplanten Parkstreifens aus. Acht Räte waren für einen durchgezogenen Parkstreifen, an dem sich der Campingplatzbetreiber finanziell beteiligen wird.