Gemeinderat Biebelried: Das Gewerbegebiet gibt es noch nicht, eine Anfrage ist schon da

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Hier soll das Baugebiet „Am Lindelbacher Tor“ entstehen. Allerdings müssen nach dem nun vorliegenden Geruchsgutachten noch einige Fragen beantwortet werden.
Gerhard Krämer

Was geschieht weiter mit dem Baugebiet "Lindelbacher Tor" in Westheim und kommt ein Gewerbegebiet in der Nähe des Kindergartens im gleichen Biebelrieder Ortsteil? Diese Fragen boten viel Diskussionsstoff in der Gemeinderatssitzung, Antworten gab es indes noch nicht.

Was geschieht weiter mit dem Baugebiet "Lindelbacher Tor" in Westheim und kommt ein Gewerbegebiet in der Nähe des Kindergartens im gleichen Biebelrieder Ortsteil? Diese Fragen boten viel Diskussionsstoff in der Gemeinderatssitzung, Antworten gab es indes noch nicht.

Über ein mögliches Gewerbegebiet in Westheim gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Debatten. Es könnte hinter den Hallen in der Nähe des Kindergartens entstehen. Allerdings ist die Gemeinde noch nicht im Besitz der kompletten Fläche. Jetzt war bei der Gemeinde eine formlose Bauvoranfrage eingegangen. Ein in Kaltensondheim ansässiges Unternehmen für Abbruch und Erdarbeiten möchte dort nach Angaben der Verwaltung ein Schüttgutlager mit Halle und Fahrzeugwaage errichten. Benötigt wird ein Gewerbegrundstück in der Größe von 4500 bis 5000 Quadratmetern.

Noch keine Bindungen

Gemeinderat Manfred Kleinschrodt meinte, dass man "vorne" nun das Baugebiet erschließe und "hinten" wieder nichts habe. Frank Hoh begrüßte es, dass es ein Bauwerber aus der eigenen Gemeinde sei. Es wäre ein guter Schritt. "Wenn wir erschließen, sollten wir alles erschließen", betonte er.

Der Gemeinderat nahm die formlose Bauvoranfrage zur Kenntnis. Mit einer solchen gebe es noch keine Bindungen, erläuterte Julian Dürrlauf, der bei der Verwaltungsgemeinschaft Kitzingen für Bauangelegenheiten nun zuständig ist. Der Gemeinderat stellte das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht. Dies hängt allerdings von den Möglichkeiten der Erschließung ab und ist auch von einer solchen abhängig. Gemeinderat Gunnar Krauß und Gemeinderätin Christine Wolf stimmten dagegen.

Bürgermeister-Stellvertreterin Gabriele Brejschka, die die Sitzung für den verhinderten Bürgermeister Roland Hoh leitete, informierte den Rat, dass für das Baugebiet "Lindelbacher Tor" nun das Geruchsgutachten vorliege. "Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen, dass die zu erwartenden Geruchsimmissionen durch die landwirtschaftlichen Hofstellen die zulässigen relativen Geruchsstundenhäufigkeiten nach der Geruchsimmissionsrichtline (GIRL) von 15 Prozent im Plangebiet überschreiten", heißt es in dem Gutachten, aus dem Gabriele Brejschka die wichtigsten Punkte zitierte.

Laut Gutachten könnten Konflikte entstehen

Die prognostizierten Geruchsstundenhäufigkeiten im Plangebiet erreichen Werte von 20 Prozent im Südosten und bis zu 46 Prozent im Nordwesten. Deswegen könnten laut Gutachten Konflikte entstehen. Brejschka erklärte, dass man nun mit dem Landratsamt sprechen werde und das beauftragte Ingenieurbüro dazu hören wolle. Gunnar Krauß hinterfragte die Zahl der Landwirte. Denn seiner Meinung nach ist es nur einer.

In der Sitzung stellte der Gemeinderat auch die Jahresrechnung für 2019 fest. Die Rechnungsprüfungsausschussvorsitzende Andrea Czech berichtete, dass es immer noch zu hohe Wasserverluste gebe. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung rechne sich. Genauer angeschaut habe sich der Ausschuss die Feuerwehren, den Bauhof, die Baugebiete und die Verkehrsüberwachung. 

Beanstandungen hatte es laut Czech keine gegeben. Auf Empfehlung des Ausschusses werden aber die Gebäudeversicherungen für die Schule und die Feuerwehrhäuser überprüft.

Zehn neue Urnengräber

Nach einer vorausgegangenen Ortsbegehung stimmte der Gemeinderat zu, im Biebelrieder Friedhof zehn neue Urnengräber anzulegen. In Kaltensondheim werden in den Abteilungen B und C die bestehenden, unbelegten Wahlgräber in Urnengräber umgelegt. Für die Planungsleistungen zur Sanierung der Simultankirche in Kaltensondheim wurde ein Architekt beauftragt.

Für den Kindergarten sollen grundsätzlich Luftreinigungsgeräte angeschafft werden. Welche und wie viele Voraussetzungen diese haben sollen, wird noch entschieden.

Zum Baufortschritt in der Würzburger Straße berichtete Brejschka, dass die Regenwasserhaltung erstellt sei. Die Kanalbauarbeiten sollen bis Mitte August abgeschlossen sein.