Geiger Florian Meierott: "Die Auswirkungen werden dramatisch sein"
Autor: Frank Weichhan
Kitzingen, Samstag, 25. April 2020
Florian Meierott ist ein vielseitiger Künstler und an vielen Schauplätzen aktiv. Jetzt aber ist er besonders von der Krise betroffen. Er erzählt, warum und was er nun tut.
Wie trifft einen Musiker die Krise? Nachgefragt bei dem Geiger Florian Meierott in Kitzingen, der in der Villa Paganini sein künstlerisches Kraftzentrum hat.
Florian Meierott: Mich trifft die Krise voll. Wenn man sich ausdenken würde, wie man meiner Frau und mir maximal schaden könnte, käme das wohl heraus.
Was fällt bei Ihnen alles weg?Meierott: Quasi jeder Bereich: Konzerte, Meisterkurse, Lesungen, Ausstellungen, Vermietung von Ferienwohnungen in der Villa Paganini. Selbst mein neues Buch "Die Silvanerprinzessin" kann ich nicht in den Buchhandlungen verkaufen.
Meierott: Da ich zum Glück dreisprachig bin, biete ich weltweit Geigenstunden online und meine Ölgemälde an. Aber finanziell ist es eine Katastrophe, auch wenn es in der Tat Unterrichtsanfragen aus der ganzen Welt gibt. Auch das internationale Konzertgeschäft wird zudem auf Jahre weg sein.
Meierott: Ich bin vielseitig. Sonst versuche ich mich halt an einem Gymnasium als Französischlehrer.
Wie machen Sie sich selber Mut?Meierott: So wie es aussieht, haben wir ja unsere Kinder - vier und sechs Jahre - dauernd um uns, voraussichtlich bis September. Da kriegt man gute Laune. Außerdem gehe ich Angeln an den Main und male weiter Ölbilder.
Meierott: Das wird dramatisch sein. Nur die Allerbesten werden überleben.