Druckartikel: Geigenschüler bestechen mit anspruchsvollem Programm

Geigenschüler bestechen mit anspruchsvollem Programm


Autor: Bearbeitet von Robert Stöckinger

Kitzingen, Dienstag, 24. Juli 2018

Mit einer einzigen Gruppe von Instrumentalschülern den großen Saal im Historischen Rathaus Dettelbach füllen – kann das denn gelingen? Diesem Wagnis stellten sich die Geigenschüler des Streicher-Ensembles fantastic forte der Dettelbacher Geigenlehrerin Elisabeth Marzahn mit Erfolg.
Geigenschüler können auch Chor: mit Streicher- und Klavierbegleitung


Mit einer einzigen Gruppe von Instrumentalschülern den großen Saal im Historischen Rathaus Dettelbach füllen – kann das denn gelingen? Diesem Wagnis stellten sich die Geigenschüler des Streicher-Ensembles fantastic forte der Dettelbacher Geigenlehrerin Elisabeth Marzahn mit Erfolg.

Trotz schönstem Sommerwetter und Fußball-Weltmeisterschaft trugen die Kinder und Jugendlichen im gut gefüllten großen Saal ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm in unterschiedlichen Besetzungen sowie solistisch vor, wird mitgeteilt.

Sie zeigten so dem interessierten Publikum, dass sie nicht nur ihre Stücke gut eingeübt hatten, sondern sich in den vergangenen Monaten auch musikalisch im Einzel- und Zusammenspiel unter der fachlichen Anleitung der Musikpädagogin und Diplom-Musikerin Elisabeth Marzahn deutlich weiterentwickeln konnten.

Durch das Programm führte Elisabeth Marzahn, die auch die langjährige ehemalige Vorsitzenden der Sing- und Musikschule Dettelbach, Claudia Dittrich willkommen hieß.

Den Anfang machte die Streichergruppe fantastic forte mit drei Stücken: zu den ersten rhythmischen Takten des Stücks „River Dance“ kamen die Musiker auf die Bühne und trugen die Strophen im Wechsel solistisch vor, während der Refrain gemeinsam musiziert wurde. Bei „Pomp and Circumstance“ von E. Elgar konnte die Gruppe zeigen, dass sie auch ein getragenes, ruhiges Stück zur Geltung bringen kann. Lust zum Mitpfeifen und Mitträllern bekam das Publikum bei der allseits bekannten Melodie „Der Vogelfänger bin ich ja“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart.

Die Schwestern Helen (Klavier) und Louise (Violine) Hertle brachten mit „Cantabile“ eine Komposition von Barbara Arens (Dettelbach) zum Klingen.

Anschließend trug Leonie Rabenstein die „Kleine Romanze“ von J. Gorbatov vor. Gut aufeinander eingespielt präsentierte sich danach mit Selin (Violine) und Yasmin (Klavier) Hürriyetoglu ein weiteres Geschwisterpaar mit dem Konzert „Frühling“ von A. Vivaldi, das sie ausdrucksvoll vortrugen.

Dass Instrumentalschüler auch gesanglich einiges zu bieten haben und einen guten Kinder- und Jugendchor abgeben würden, bewies die Gruppe fantastic forte mit dem Lied „Sieh auf deinem Weg“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Das mehrstimmige Stück wurde von den älteren Geigenschülern mit Streichinstrumenten sowie von Emma Rümmele am Klavier begleitet.

Beim Einstudieren des ersten Satzes des Konzertino (op. 25) von O. Rieding hatten sich mit Anna Schroll (Violine) und Tarah Müller am Klavier zwei Schülerinnen der 10. Klasse des Kitzinger Armin-Knab-Gymnasiums zusammengefunden. Obwohl sie das erste Mal zusammen musizierten, trugen sie ihr Stück virtuos, mit perlendem Klang und viel Intonation vor, so die Mitteilung außerdem.

Im Anschluss daran wurden boomwhakers, Kunststoffröhren verschiedener Tonlagen und Farben, von den Kindern im Publikum verteilt. So musizierte das Publikum gemeinsam mit dem Ensemble fantastic forte, das noch durch eine E-Geige (Julius Rümmele) bereichert wurde, das mitreißende Stück „Feuerwerk“ von Wincent Weiss. Nach anfänglicher Skepsis taute das Publikum auf und ging temperamentvoll mit dem jungen Ensemble mit. Nach der Pause erklangen zwei mitreißende und rhythmische Reels aus Schottland und Irland.

Im Gegensatz dazu stand der gefühlvolle Vortrag von Sarah Krißmer mit dem Stück „River flows in you“ von Yiruma. Im Anschluss daran trug Jessica Ebert (Klarinettenklasse Anja Meiler) das Stück „Concerning Hobbits“ von H. Shore aus dem Film „Herr der Ringe – Die Gefährten“ gekonnt und mit viel Einfühlungsvermögen vor. So bot das Konzert auch anderen, privat unterrichteten Musikschülern aus Dettelbach, eine Bühne zum Auftritt

In dem Stück „Meditation“ von J. Massenet aus der Oper „Thais“ zeigte die 15-jährige Martina Ullrich ihr Können an der Violine unter der Begleitung der Würzburger Pianistin Julia Rudi. Virtous über alle Lagen trug sie das Stück vor, in dem musikalisch die innere Zerrissenheit der „Thais“ um den weiteren Lebensweg zum Ausdruck kommt. So wechselten sich ausdrucksstarke, fast drohend vorgetragene Themen mit unglaublich zarten Melodien ab, die vom inneren Frieden und einer guten Entscheidung erzählten.

Nach der Ehrung der Geschwister Leopold und Emma Rümmele, die im Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ in der Kategorie „Streichinstrument mit Klavierbegleitung“ den 2. Preis erspielt hatten, trug Emma Rümmele (Klavierklasse von Barbara Arens) akzentuiert und leichtfüßig die „Hungary: Rhapsodie Mignonne“ von C. Koelling vor.

Bei dem folgenden Stück „Typewriter“ (von L. Anderson) kam eine Schreibmaschine (Julius Rümmele) gekonnt als Rhythmusinstrument im Ensemble mit den Streichern zum Einsatz. Untermalt wurde der abwechslungsreiche Vortrag durch das ausgeprägte schauspielerische Talent des 16-jährigen Schülers, das im Publikum für eine heitere Atmosphäre sorgte.

Als letztes Stück trugen in einem schwungvollen Zusammenspiel von groß und klein alle Streicher gemeinsam die Titelmelodie aus „Fluch der Karibik“ vor und verabschiedeten sich so unter lang anhaltendem Applaus von ihrem Publikum.