Gartenschau-Gelände soll hohen Freizeitwert haben
Autor: Diana Fuchs
Kitzingen, Dienstag, 07. Mai 2013
Das Kitzinger Gartenschau-Gelände hat für Alt und Jung hohen Freizeitwert - auch Dank des Fördervereins. Zehn Monate nach dessen "Geburt" spürt Vorsitzender Rolf Wenkheimer Freud' und Leid.
Um den Posten gerissen hat er sich nicht. Doch wie das manchmal so ist im Leben: Heute ist Rolf Wenkheimer mit Leib und Seele Vorsitzender des Fördervereins Gartenschau-Gelände Kitzingen e.V. - was er macht, will er richtig machen. Getreu dem Motto "Ganz oder gar nicht" geht der 66-Jährige auch die Dinge offensiv an, die "auf dem wunderschönen Fleckchen Erde" am Etwashäuser Mainufer noch nicht rund laufen. Es gibt dort Müll- und Vandalismusprobleme.
Wenkheimer atmet tief durch. Wenn die Frühlingssonne das Gelände in ein goldenes Licht taucht, kommt die Entspannung fast automatisch. Der Blick des gebürtigen Etwashäusers, der 34 Jahre in Berlin gelebt hat, schweift über das 8,5 Hektar große Areal, auf dem die Folgen der Kleinen Gartenschau nicht zu übersehen sind: Auf den weitläufigen Freizeitflächen spiegelt sich Lebensfreude in allen Gesichtern - in denen der Jogger, der Radfahrer, der
"Ziel unseres Vereins ist es, das Naherholungsgebiet in seiner hohen Qualität zu erhalten", stellt Rolf Wenkheimer klar. Dazu gehören Natur- und Landschaftsschutz ebenso wie ein "kleines, aber feines Kulturprogramm". Der Vorsitzende hat davon seine ganz eigenen Vorstellungen. "Mir wird schlecht, wenn ich große Lautsprecherboxen sehe, weil ich weiß: Da ist keine Unterhaltung mehr möglich." Dennoch hat der Verein die Grünfläche nördlich der Alten Mainbrücke zur Konzertwiese erklärt. Dort soll es Musik-Picknicks oder Gitarren-Konzerte geben, "die nicht jegliche Kommunikation abtöten".
Problem Vandalismus
Apropos töten: Richtig sauer wird Wenkheimer, wenn er wieder mal zerbrochene Bierflaschen am Skaterplatz findet, vollgeschmierte Schilder oder mutwillig zerstörte Anlagen, etwa im Sieboldgarten. "Der Vandalismus ist ein Problem!"
Dazu kommt, dass immer wieder Rollerfahrer über den Boule-Platz oder um das Teehaus brettern. "Dagegen muss was getan werden, bevor sich so ein Verhalten etabliert und die Steuerzahler Geld kostet. Alle Stellen sollten gemeinsam wirksame Maßnahmen besprechen."
Sowohl zu den Anliegern, als auch zu den Sachgebieten in der Stadtverwaltung, die den Verein laut Wenkheimer "schnell und unbürokratisch" unterstützen, sei der Kontakt super. Insbesondere zum Bauhof und zur Stadtgärtnerei. Die Gärtner um Johannes Lindner sorgen dafür, dass die Bepflanzung top ist, der Bauhof um Georg Günther hält die Gerätschaften in Schuss - und beseitigt zähneknirschend Vandalismusfolgen.
In den zehn Monaten, die der Förderverein besteht, hat Wenkheimer schon viel erlebt. "Ich sammle Gesichter", beschreibt er seine Begegnungen. "Viele Ideen - zum Beispiel die für den Boule-Platz unter den Hainbuchen - sind nicht von mir, sondern von engagierten Bürgern", lobt er. Immer wieder kommen neue Impulse. Heuer beispielsweise wird ein Fischlehrpfad am Main angelegt, auf dem alle 24 heimischen Fischarten beschrieben sind. Außerdem wird am Nordende des Areals eine Art Strandbar errichtet. Die kürzlich angelegten internationalen Gärten und das neue Insektenhotel des BN passen "ebenso hervorragend zur Philosophie unseres Vereins wie die Aktionen der Imker und Gärtner".
Neugierig auf den Energie-Wald
Besonders neugierig ist Wenkheimer auf den "Energie-Wald"; diese regenerative Kurzumtriebsplantage werden die Mainfränkischen Werkstätten anlegen.
Ob er alles richtig mache, habe er kürzlich erst sich und dann auch den Vorstand gefragt. "Nix g'sacht is' genug gelobt", habe er zur Antwort bekommen. "Auf Berlinerisch hieße das wohl: Es jibt nüscht zu meckern", meint er lachend. "Die Arbeit im Verein macht mir auch wirklich Freude."
12 Euro kostet die Mitgliedschaft im Förderverein pro Jahr. Aktuell hat der Verein 80 Mitglieder. Infos gibt es unter rolf.46@web.de
Die nächsten Veranstaltungen auf dem Gelände:
"5 nach 5" Nach dem Erfolg der ökumenischen Andachten während der Gartenschau treffen sich Gläubige auch heuer stets am Mittwochabend um "5 nach 5" am Winterhafendamm.
Musik-Frühschoppen Von 11 bis 14 Uhr geht es am Sonntag, 2. Juni, im Biergarten der "Goldenen Gans" gesellig zu. "Eventuell spielt 'Irial'", weckt Rolf Wenkheimer Vorfreude.
Open-Air-Kino Am Samstag, 15. Juni, gibt's abends großes Kino unter freiem Himmel.
Weinprobe Am Sonntag, 16. Juni, ab 18 Uhr "die vielleicht lustigste und größte Weinprobe" (Guinness-Weltrekordversuch)
Bildhauer Vom 22. Juni bis 6. Juli arbeitet Uwe Zalder am Winterhafendamm mit Bildhauern an Steinskulpturen.
Leistungsschau THW Am Samstag, 22. Juni, feiert das THW 60. Geburtstag, verbunden mit einer Leistungsschau.