Für Kitzinger "Medienarchiv" - werden Dokumente gesucht
Autor: Diana Fuchs
Kitzingen, Montag, 28. Oktober 2013
Doris Badel sucht Ton- und Bildaufnahmen von anno dazumal - für ein Kitzinger "Medienarchiv".
Es staubt und kracht auf dem Bildschirm. Das laute "Peng" der Sprengung hallt nach. Innerhalb von Sekunden liegt das Kitzinger Deusterschloss in Schutt und Asche. Die Bilder sorgen für große Augen bei denen, die sie betrachten. Solche Filmschätze der Kitzinger Geschichte sind rar.
Damit diejenigen, die es noch gibt, nicht ganz verloren gehen, hat der Kitzinger Stadtrat einen Beschluss gefasst. Doris Badel, die Leiterin des Kitzinger Stadtarchivs, soll ein so genanntes Medienarchiv aufbauen. Sie soll alte Ton- und Bildaufnahmen sichern, eventuell erwerben und für die Nachwelt in digitaler Form erhalten.
Alte Schätze retten
Die Qualität alter Bänder und Filmrollen - von denen es im Kitzinger Archiv auch schon ein paar gibt - ist oft mäßig.
Auf den Filmrollen sind neben Militärszenen auch markante Orte der Innenstadt zu sehen - die heile Welt der Friedrich-Ebert-Straße beispielsweise und das schmucke Bahnhofsgebäude, vor dem damals große Bäume standen, oder das Luitpoldbad, der Etwashäuser Barthels turm (ohne Efeubewuchs) und die neue Mainbrücke, über die Fahrradfahrer düsen. Spektakulär ist die Aufnahme, die während der Sprengung des einstigen Deusterschlosses entstand. Innerhalb von Sekunden fällt das imposante Bauwerk in Schutt und Asche.
"Solche Bilder sind einzigartig", schwärmt Archivleiterin Doris Badel. Sie freut sich über alle Dokumente, welche die Kitzinger Geschichte hör- und sichtbar machen. Wer alte Filme oder Tonbänder zu Hause hat, kann sie gerne im Stadtarchiv vorbeibringen und digitalisieren lassen. "Zum digitalen Archiv werden natürlich auch heutige Dokumente hinzugefügt", berichtet Badel. "Denn was jetzt aktuell ist, ist in 10, 20 Jahren Geschichte."