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Fritz Schmidt erhält die Bürgermedaille in Silber


Autor: Tom Müller

Kitzingen, Mittwoch, 20. Februar 2013

Beim Neujahrsempfang der Stadt Kitzingen war er erkrankt. Jetzt konnte Fritz Schmidt die Bürgermedaille in Silber überreicht werden. Hoch verdient, wie Laudator Siegfried Müller meinte.
Zwei ehemalige Fußballer im Gespräch: Oberbürgermeister Siegfried Müller überreicht Fritz Schmidt die Bürgermedaille in Silber. Foto: Müller


Fritz Schmidt ist ein bescheidener, stiller Mann. Einer von der Sorte, der nur sehr ungern in vorderster Front steht. "Einen wie den hörst und siehst du ewig nicht", berichtet Gerhard Sauer, 3. Vorsitzender der Fußballveinigung Bayern Kitzingen, "bis es plötzlich zu spät ist und er dir den Ball abgeluchst hat".

Fast schien es so, als sei dies bei der Verleihung der Bürgermedaille in Silber ähnlich gewesen. Im ersten Anlauf anlässlich des Neujahrsempfangs der Stadt Kitzingen war eine akute Augenerkrankung verantwortlich dafür, dass Fritz Schmidt der großen Ehrung fern bleiben musste. Und so dachte der Mann, den in Kitzingen jeder unter seinem Fußballer-Namen "Bolle" kennt, er sei um die ganz große Feierstunde herumgekommen.

Die Stadt Kitzingen aber ließ sich die Ehrung im feierlichen Rahmen nicht nehmen und so diente der historische Sitzungssaal am Dienstagabend als Kulisse für einen, der "nie ein Mann großer Worte, umso mehr aber großer Tate war", wie Kitzingens Oberbürgermeister Siegfried Müller es formulierte.

Gewürdigt wird mit der Bürgermedaille, die eine Nachbildung des bisher ältesten im Stadtarchiv aufgefundenen Stadtsiegels ist, eine besondere Verbundenheit zur Stadt Kitzingen und ein herausragendes ehrenamtliches Engagement für die Stadt.

Auf die Person von Fritz Schmidt träfe dies voll und ganz zu, meinte Müller. An der Friedrich-Bernbeck-Wirtschaftsschule in Kitzingen sei Schmidt über 40 Jahre ein "Hausmeister aus dem Bilderbuch" gewesen, so der Oberbürgermeister. Neben dem Beruf wuchs aber schnell seine Leidenschaft für den Fußball.

3000 Zuschauer beim Aufstieg

Zwei Jahre, von 1957 bis 1959 spielte Schmidt in der Jugend von Bayern Kitzingen. Dann folgte für den linken Außenverteidiger der Wechsel in die erste Mannschaft und die Reserve. Schmidt hatte so großen Anteil am Aufstieg in die Landesliga 1963 und am Meistertitel der Bezirksliga 1970. "3000 Zuschauer haben uns damals angefeuert", erzählt er mit glänzenden Augen, "so etwas kann man sich heute nicht mehr vorstellen".
Als ihn ein Bänderriss für vier Monate außer Gefecht gesetzt hatte, suchte sich Schmidt eine andere Betätigung im Verein. Seitdem war er Platzwart. Und auch außerhalb des Platzes, wo immer ein Grill aufgebaut werden musste, heizte Schmidt im Verein ein.

Immer da, wo es brennt

Mit Feuer umzugehen wusste Schmidt aber auch im wirklichen Leben. Von 1963 an war er 50 Jahre lang Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kitzingen. Unzählige Male war er mit ausgerückt, wenn Not am Mann war. Auch an diese Leistung erinnerte der Kitzinger Oberbürgermeister in seiner Laudatio.

"Der Bolle ist ein Vorbild durch und durch", konstatierte Gerhard Sauer, der noch selber mit ihm im Verein gespielt hatte. "Der war geboren als Verteidiger", berichtete er. "Mit ihm in der Mannschaft zu spielen, war eine Ehre". Der so geehrte winkte ab. "Ich bin wirklich überwältigt und gerührt", so Schmidt, der mit Tochter und Schwiegersohn zur Ehrung gekommen war.

Über seine "Nachfolger" im Ehrenamt denkt der 73-jährige Kitzinger recht positiv. "Bei uns im Verein packen viele mit an", so Schmidt. "Ich bin da ganz zuversichtlich". Zuversicht überwiegt auch bei der Aussicht auf die laufende Saison. "Wir haben heuer eine sehr gute Mannschaft", sagt er, der nach wie vor fast bei jedem Spiel mit dabei ist, "unter den ersten Fünf ist alles drin. Wer weiß, vielleicht reicht es ja bis ganz nach vorn".