Feuer und Flamme für die Wehr
Autor: Gerhard Bauer
Enheim, Montag, 25. Juni 2012
Zum 40. Mal lud die Jugendfeuerwehr des Landkreises zum großen Sonnwendfeuer ein. Gefeiert wurde diesmal in Enheim.
Die Feuerwehr Enheim wird in diesen Tagen 130 Jahre alt. Grund genug für die Feuerwehrjugend aus dem Landkreis, ihr traditionelles Sonnwendfeuer diesmal in der Gemeinde auszurichten. Auch die Feuerwehrjugend hatte ein Jubiläum zu feiern, denn vor 40 Jahren brannte erstmals im Landkreis ein Sonnwendfeuer der Feuerwehrjugend, damals weithin sichtbar auf dem Kappelrangen auf dem Schwanberg.
"Wir müssen etwas mit der Jugend machen", hatte der damalige Kreisjugendbeauftragte und heutige Ehrenkreisbrandrat Josef Mack von seinem Vorgänger 1972 mit auf den Weg bekommen und auch gleich mit der Umsetzung begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits in den Schulen im Schwarzacher Becken und im Landkreis unterwegs und rührte unablässig die Werbetrommel für den Feuerwehrnachwuchs.
Die Jugend begeistern
"Man muss Menschen begeistern können", hatte sich Josef Mack vorgenommen, denn aus seiner Kriegszeit brachte er die Erfahrung mit, dass der Mensch immer im Mittelpunkt jeden Handelns stehen müsse.
Als er 1978 Kreisbrandrat wurde, hatte er bereits 60 Jugendgruppen im Landkreis. Um die Jugend zu begeistern, wurde neben dem Sonnwendfeuer auch das Jugendzeltlager eingeführt, das bis heute regelmäßig stattfindet.
Die Feuerwehrjugend sammelte sich am Freitag am Feuerwehrhaus an der Martinsheimer Straße und zog - begleitet von Feuerwehrführungskräften und politischen Gästen - einmal durch das Dorf, um dann auf der Wiese hinter dem Feuerwehrhaus den großen vorbereiteten Holzstapel in Brand zu setzen.
Premiere auf dem Schwanberg
"Das erste Johannisfeuer der Jugendfeuerwehr im Landkreis brannte auf dem Schwanberg", bestätigte der stellvertretende Landrat Wilhelm Sturm. Den Feuerwehren schrieb er aus einer Umfrage zu, dass sie weltweit zu den vertrauenswürdig-sten Personen gehören. Dass im Landkreis derzeit 780 Jugendliche der Feuerwehr angehören, bezeichnete er im Zeichen der demografischen Entwicklung als sehr wesentlich. Wichtig sei, die Jugendlichen nicht nur anzulocken, sondern sie mit Technik und Knowhow auch zu begeistern und ihr Selbstwertgefühl zu steigern.
Begeistert von der stolzen Teilnehmerzahl lobte Bürgermeister August Hopf zugleich die aktive Wehr in Enheim, die erst vor fünf Jahren ihr großes Jubiläum feierte und sich durch engagierte Jugendarbeit auszeichne. Sein Dank galt Kommandant Norbert Meder für die Vorbereitung und Durchführung der Sonnwendfeier.
Die Jugendlichen brannten schon darauf, die Reste ihrer durch das Dorf getragenen Fackeln an den Holzstapel zu bringen, der binnen kürzester Zeit in lodernden Flammen stand und angefacht durch den Westwind eine enorme Hitze ausstrahlte. Auf der Festwiese nebenan waren bereits die Vorbereitungen für eine zünftige Brotzeit mit Getränken abgeschlossen, für die Fußballbegeisterten wartete eine eigens aufgebaute Leinwand zur Übertragung des EM-Spiels der Nationalmannschaft gegen Griechenland.