Fehlende Fördermittel reißen ein Loch in den Segnitzer Haushalt
Autor: Regina Sterk
Segnitz, Dienstag, 21. April 2020
Am Tag zuvor hätte die ausgefallene Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses stattfinden sollen: Nun tagte der Segnitzer Gemeinderat im neuen großen Saal, mit viel Abstand und weniger Zuschauern als sonst.
Am Tag zuvor hätte die ausgefallene Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses stattfinden sollen: Nun tagte der Segnitzer Gemeinderat im neuen großen Saal, mit viel Abstand und deutlich weniger Zuschauern als sonst.
Die Tagesordnung war lang, denn im März war eine Sitzung ausgefallen. Auf ihr stand der Gemeindehaushalt. Er wurde einstimmig verabschiedet. Kämmerer Wolfgang Schmer hatte das Zahlenwerk mit Bürgermeisterin Marlene Bauer vorbereitet.
Haushalt um fast ein Drittel kleiner als im Vorjahr
In der Sitzung verzichtete das Gremium auf eine ausführliche Besprechung. Schmer stellte kurz die wichtigsten Punkte vor. Der Haushalt 2020 umfasse ein Volumen von rund 2,6 Millionen Euro, über 1,2 Millionen weniger als im Vorjahr.
Die großen Bauprojekte seien fast abgeschlossen, nur die zugesagten Fördergelder seien teilweise noch nicht abgerufen oder eingetroffen. Das führe dazu, dass der Haushalt bei Bildung der allgemeinen Rücklage mit einem deutlichen Fehlbetrag abschließe.
Allerdings fehlen eben noch fast 900 000 Euro aus Zuweisungen für das Dorfgemeinschaftshaus, die Sanierung der Mainstraße und des Mainufers. Diese Gelder können erst abgerufen werden, wenn alle Arbeiten auch abgeschlossen wurden.
Weniger Einnahmen aus Gewerbesteuer erwartet
Bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer erwartet die Gemeinde wegen Corona einen deutlichen Rückgang. Statt fast 90 000 Euro wie im Vorjahr kalkuliert sie nur mit 50 000 Euro. Für die Berechnung der Einkommensteuer liegen Daten des statistischen Landesamtes aus dem Vorjahr zugrunde, daher wurde mit 509 000 Euro ein höherer Wert veranschlagt.
Schmer geht aber wegen der Corona-Krise nicht davon aus, dass diese Summe erreicht werde. Auch bei den Schlüsselzuweisungen, die mit rund 290 000 Euro angesetzt wurden, sei fraglich, ob diese Summen tatsächlich ausbezahlt werden.