Faschingsauftakt: Ex und hopp mit dem Feuerwehrhauptmann
Autor: Peter Pfannes
Obervolkach, Sonntag, 27. Januar 2019
Die heiße Phase der fünften Jahreszeit ist eröffnet. Fünf Stunden dauerte das Programm das reichlich Spitzen zum Lokalgeschehen parat hielt.
Die heiße Phase der fünften Jahreszeit ist eröffnet. In der ersten von drei Faschingssitzungen der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO) stach das bunte Narrenschiff mit seinem Kapitän Torsten Müller am Samstagabend in stürmische See. Rund hundert Nachwuchstalente und alte Hasen aus den eigenen Reihen gaben sich über fünf Stunden die Hand, begeistert gefeiert vom bestens gelaunten Publikum. Während das kleine Tanzmariechen Theresia Pojar mit ihrem Debüt das närrische Spektakel mit einem turbulenten Solo-Tanz eröffnete, feierte Herbert Blattner beim Finale einen feuchtfröhlichen Ausstand. Der Routinier zeigte sich beim Eintritt in den Bütt-Ruhestand nach 39 Jahren als Alkoholgegner ziemlich trinkfest.
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Reichlich Politprominenz war zum Startschuss in die Session gekommen, darunter Bürgermeister und Stadträte. Die bekamen von den Obervolkacher Lerchen gleich ihr Fett ab. Gesanglich unterstrich die Gruppe: "An der Mainschleife lässt es sich toll leben. Doch nicht alles ist Sonnenschein." Der jüngste Bürgerentscheid zum Thema Hotel am Main sei eine "Watschn" für die Stadtoberen gewesen. "Ein Hotelbau auf Stelzen am Main, das darf doch nicht sein", sang die Crew. Mit Blick auf Stadtchef Peter Kornell zwitscherten die Lerchen: "Welch gedankenlose Menschen kümmern sich hier um unser Land?" Der Bürgermeister müsse aufpassen, denn "Gerlinde wetzt schon die Messer". Kornell und seine Stellvertreterin Gerlinde Martin nahmen es mit Humor, was blieb ihnen auch anderes übrig. Bevor die Lerchen mit einer Stimmungsrakete den verdienten Lohn für den beherzten Auftritt erhielten, forderten sie unverblümt: "Das Volgier Freibad, das soll blühen."
Sitzungspräsident Torsten Müller war indes glücklich anlässlich der beherzten Auftritte des eigenen Nachwuchses. Jungvater Müller durfte Windeln und Lätzchen als Geschenk in Empfang nehmen, unter anderem von Norbert Schober vom Fränkischen Fastnachtsverband, der Landtagsabgeordneten Barbara Becker und Pfarrer Gaston Bindele, der mit einer Afro-Mähne die Sympathien auf seiner Seite hatte. Die Gäste aus der Würzburger Zellerau glänzten mit einer rasanten Westernparodie.
Stolz konnte der Narrenkapitän auf den eigenen Nachwuchs sein. Tanzmariechen Viktoria Thaler zeigte eine gelungene Kombination aus Tanz und Akrobatik. Marie Thaler nahm als "Mäuschen" des Land- und Bundestags die hohe Politik mit Gitarre und Stimme aufs Korn. Mit Blick auf den Diesel-Skandal beklagte sie, dass die Großen die Kleinen "bescheißen". Ihr Fazit: "Zahlmeister der Nation sind immer wir."
Auch das Dreigestirn mit Roland Seufert, Emil Endres und Dieter Keller wetterte gegen die Landesväter und -mütter. Die temporeichen Auftritte der Garden, der Minorettes und der Majorettes bedachte der Präsident mit reichlich Lob: "Auf Euch sind wir alle stolz." An den kommenden beiden Samstagen heißt es dann im Pfarrheim noch einmal: Schluss mit Trübsal, es darf gelacht werden.