Wir werden Weltmeister!: Die Sache mit der Melone
Autor: Von Frank Weichhan frank.weichhan@mainpost.de
, Mittwoch, 11. Juni 2014
Noch ein paar Stunden. Dann reden alle nur noch über Fußball. Wir auch. Männer sollten deshalb jetzt noch einmal dringend auf ihre Frauen zugehen und fragen, ob was anliegt. Ob über irgend etwas geredet werden muss. Bevor dann vier Wochen lang die Klappe fällt.
Noch ein paar Stunden. Dann reden alle nur noch über Fußball. Wir auch. Männer sollten deshalb jetzt noch einmal dringend auf ihre Frauen zugehen und fragen, ob was anliegt. Ob über irgend etwas geredet werden muss. Bevor dann vier Wochen lang die Klappe fällt.
Nur noch Fußball gucken – dafür haben sich im Land des künftigen Weltmeisters 2,6 Millionen Arbeitnehmer entschieden und just zur WM Urlaub eingereicht.
Der Rest geht zumindest ein wenig arbeiten – wie eine Umfrage mit der schönen Überschrift „Blaumachen zur WM“ zeigt. Demnach planen 1,4 Millionen der 31 Millionen Beschäftigten, zur Weltmeisterschaft krank zu machen. Dadurch, auch das wurde ausgerechnet, entsteht ein Schaden von 520 Millionen Euro. Nettes Sümmchen.
Nachdem viele Begegnungen spät in der Nacht stattfinden, kalkulieren weitere 2,1 Millionen Arbeitnehmer schon jetzt ein, einen auf Deutsche Bahn zu machen und zu spät zur Arbeit zu kommen.
Mit der Moral ist es also nicht allzu weit her im Land des künftigen Weltmeisters. Auch der Einsatz lässt noch zu wünschen übrig. Gestern fragte ein Kollege, ob er was vom Bäcker mitbringen soll. „Ja, eine Melone!“ lautete die Antwort. Eine einfache Aufgabe – doch der Mann versagte geradezu kläglich.
Ob das die richtige Einstellung ist? Jetzt, wo es um alles geht?
Wir sind uns trotzdem sicher: Unsere Jungs sind aus einem anderen Holz geschnitzt. Anfang der Woche hat der künftige Weltmeister eine Bootsfahrt gemacht – und keiner ging über Bord. Ein Zeichen. Portugal kann sich für das Auftaktspiel am Montag warm anziehen.