Unsere Wochenglosse: Adriano singt nicht mehr
Autor: Frank Weichhan
Kitzingen, Freitag, 10. März 2017
Der etwas andere Wochenrückblick - diesmal besonders stürmisch.
Fasching war gerade ein paar Stunden vorbei, da tauchte dieser Hinweis auf: „Nur noch 255 Tage bis Fasching!“ Was manche als frohe Botschaft empfanden, sahen andere wiederum als Drohung.
Dass jedoch die allgemeine Faschingsbegeisterung nicht zu unterschätzen ist, zeigte am Dienstag der Landkreisfaschingsumzug in Volkach. Da war Stimmung in der Bude, auch wenn es genau um 14.11 Uhr zum Zugstart anfing zu regnen.
Hundeleckerli und Süßigkeiten
Der einstündige Zug blieb skandalfrei, was längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist. In Nordrhein-Westfalen etwa wurden bei einem Umzug neben Süßigkeiten auch Hundeleckerli verteilt – was bei den Kindern für Brechreiz sorgte. Und in Dessau flogen zehn Jahre abgelaufene Süßigkeiten von den Wagen, seither hat der Begriff „olle Kamellen“ eine neue Bedeutung.
Dagegen gab es in Volkach nur feinste Leckereien. Vom Wagen der Kitzinger Narren beispielsweise bekamen die Pressevertreter Sarotti-Täfelchen in den Geschmacksrichtungen Vollmilch und Zartbitter sowie Cherry-Toffee zugesteckt. Alles zwar ohne aufgedrucktes Mindesthaltbarkeitsdatum, aber lecker.
Fieser Ohrwurm nach dem Faschingsumzug
Einen Umzugs-Folgeschaden gab es dann aber doch zu vermelden: „A Mann für Amore“, der aktuelle Hit von DJ Ötzi, ging uns tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Samt der aufrüttelnden Textzeile „I bin wie i bin, i tanz und i sing, i moch holt mei Ding, des is so in mir drin. I bin ah ha ha ha, oh oh oh oh, a Mann für Amore.“
„Ah ha ha ha, oh oh oh oh“ – wurde das Leben jemals schöner auf einen Nenner gebracht?
Außer vielleicht beim Mailverkehr, wo in den Betreffzeilen auch gerne die Botschaft des Lebens klar zusammengefasst wird: „AW:AW:Antwort:WG:AW:AW:Antwort:AW:AW:Fwd:FW.RE.Re.“