Kotz nach sieben Uhr
Autor: Frank Weichhan
Kitzingen, Sonntag, 17. April 2016
Was am Wochenende los war? Es gab Wunder zu bewundern...
Was am Wochenende los war? Es gab am Sonntag gleich zwei Wunder auf einmal. Dabei hatte der Tag überaus schlecht angefangen: Eine nuschelnde Radiomoderatorion wartete in aller Frühe mit dieser Nachricht auf: „Guten Morgen liebe Hörer, es ist kotz vor sieben!“
Was kann so ein Tag noch bringen? Eigentlich nichts. Und doch oder gerade deshalb: Die Wunder nahmen ihren Lauf – und zwar beim Kitzinger Frühling. Da regnete es am Morgen kotz vor sieben. Und regnete. Der Frühling als Wasserfall. Und dann passierte es: Am Nachmittag war plötzlich bestes Wetter. Der Himmel hell, sogar die Sonne guckte mal vorbei. Alles wie gemalt.
Wunder Nummer zwei hatte sich schon zuvor ereignet. In der Luitpoldstraße war der seit Wochen vor sich hinrostende Schrottwagen plötzlich verschwunden. Wobei nicht etwa die Stadt Kitzingen nach einer entsprechenden Bericht in der Freitagszeitung reagiert hatte – von der Stelle kam weiterhin nichts.
Zuvor waren Wetten abgeschlossen worden: Was passiert mit dem verlassenen Wagen, wenn die Automeile am Sonntag anrückt? Wie gesagt: Der Stadt war's auf unfassbare Art weiterhin herzlich egal. Dafür platzte dem Stadtmarketingverein als Veranstalter mächtig der Kragen.
Dort nahm man die Dinge kurzerhand selber in Angriff. Ein paar Telefonate später war das Problem gelöst. Das, was man im Ordnungsamt über Wochen nicht geschafft hatte, geschah jetzt innerhalb kurzer Zeit. Das Ärgernis-Auto wurde vom Veranstalter abgeschleppt und an einem Platz abgestellt, wo es nicht stört. So einfach kann's gehen.
Was wieder einmal zeigt: Man muss Wunder geschehen lassen, damit sie passieren. Dann ist sogar an Tagen was möglich, die kotz nach sieben Uhr anfangen.