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Frühstück: Von Amtsketten und Nachtarbeit


Autor: Von Harald Meyer harald.meyer@mainpost.de

, Sonntag, 11. Januar 2015

Mal ein Hinweis an alle, die uns Wochenenddienstler in der Redaktion bedauern: Das ist keine Strafe, sondern dient neben dem Verdienst vor allem der Bildung und der Erkenntnis des zutiefst Menschlichen. Bestes Beispiel sind die Polizeiberichte, die immer wieder zeigen, dass der Dummheit am Steuer keine Promillegrenze gesetzt ist.


Mal ein Hinweis an alle, die uns Wochenenddienstler in der Redaktion bedauern: Das ist keine Strafe, sondern dient neben dem Verdienst vor allem der Bildung und der Erkenntnis des zutiefst Menschlichen. Bestes Beispiel sind die Polizeiberichte, die immer wieder zeigen, dass der Dummheit am Steuer keine Promillegrenze gesetzt ist. Wobei man dem Ganzen auch eine positive Seite abgewinnen kann. Wer erwischt wird, ist für lange Zeit kein rollendes Risiko.

Normalerweise ein Grund zum Gähnen – ich entschuldige mich für meine Ehrlichkeit – sind die Neujahrsempfänge der Kommunen. Verantwortlich ist meist das kollektive Schulterklopfen, mit dem die Redner die eigene Arbeit belobhudeln.

Selbiges ließ auch der Marktbreiter Bürgermeister Erich Hegwein nicht völlig außen vor, würzte aber sein Vor-und-zurück-Blicken mit ein wenig Volksbildung. Es ging um die Amtskette, deren Herkunft uns immer ein Mysterium war. Aber jetzt wissen wir: Die Preußen haben sie erfunden. Und weil dem so ist, trägt der normale unterfränkische Bürgermeister das Teil auch nur dann, wenn er unbedingt muss.

Licht ins Dunkel meines Unwissens brachte ein lieber Kollege, der ein Rätsel aus dem Polizeibericht auflöste. Dabei ging es um einen Einbrecher, der in Obervolkach seinem dunklen Gewerbe auf fremden Grund und Boden nachging und aus einer Maschinenhalle die Beobachtungskamera mitgehen ließ. Die Erklärung ist recht einfach, wenn man's weiß: Der Mann wollte der eifersüchtigen Gattin nur nachweisen, dass er nicht nachts rumstreunte, sondern ganz normal bei der Arbeit war.