Frühstück: K. o. für die ARD
Autor: Frank Weichhan
, Sonntag, 27. Oktober 2013
Die Nacht zum Sonntag war lang. Eine Stunde mehr als sonst. Wohl etwas zu lang für den diensthabenden Sendechef der ARD. Nehmen wir mal an, dass der Mann keinen Sport mag. Nun wollte es der Dienstplan, dass der Sportmuffel ausgerechnet über die lange Boxnacht wachen musste. Stunde um Stunde.
Die Nacht zum Sonntag war lang. Eine Stunde mehr als sonst. Wohl etwas zu lang für den diensthabenden Sendechef der ARD. Nehmen wir mal an, dass der Mann keinen Sport mag. Nun wollte es der Dienstplan, dass der Sportmuffel ausgerechnet über die lange Boxnacht wachen musste. Stunde um Stunde.
Da kann man verstehen, dass der Chef vom Dienst gegen 4 Uhr kurz vor dem Einnicken dachte: Ein Spielfilm wäre jetzt schön! So ein abgenudelter Hollywoodstreifen aus den 70ern. Schon drückte er den Umschalteknopf: Weg mit dem nervigen Boxen, her mit dem Film!
Klingt nach einem schlechten Scherz. Ist aber wirklich so passiert. Mitten im Weltmeisterschaftskampf in Atlantic City schaltet der selberernannte Boxsender um auf einen Spielfilm. Da hatte der Kitzinger Karo Murat fünf Runden absolviert und noch beste Chancen, Weltmeister Bernard Hopkins zu entmachten, ehe er dann doch nach Punkten verlor. Doch das war nicht mehr zu sehen: Fernseh-K.o. in Runde sechs. Mitten im Kampf.
Das schreit nach Rache. Wir können Karo Murat nur raten, bei der ARD vorbeizuschauen und den Verantwortlichen den Hintern zu versohlen. Gerne geben wir ihm unsere Kinnhaken-Expertin Michaela Stumpf mit, mit der er sich bei einem Redaktionsbesuch vor vier Jahren gut verstanden und ein kleines Scheingefecht geliefert hatte.
Die ARD ist chancenlos und dürfte den Kampf haushoch verlieren – noch weit vor der sechsten Runde.