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Frühstück: Eine Nation im Schnarch-Modus


Autor: Von Frank Weichhan frank.weichhan@mainpost.de

, Sonntag, 09. November 2014

Was am Wochenende los war? Wenig. Zumindest bei der Bahn. Die sorgte für allgemeine Ratlosigkeit: Waren das am Sonntag noch Verspätungen wegen des Lokführerstreiks – oder schon wieder die ganz normalen Unpünktlichkeiten?


Was am Wochenende los war? Wenig. Zumindest bei der Bahn. Die sorgte für allgemeine Ratlosigkeit: Waren das am Sonntag noch Verspätungen wegen des Lokführerstreiks – oder schon wieder die ganz normalen Unpünktlichkeiten?

Aber so ist das heutzutage: Früher fuhr ein Zug nach Nirgendwo, heute fährt nirgendwo ein Zug – egal ob mit oder ohne Streik.

Es bot sich also an, lieber daheim zu bleiben. Und auszuschlafen. Dabei half uns „Wetten, dass . . .?“ ganz erheblich – das Fernsehvolk schnarchte kollektiv weg. Stell Dir vor, es ist Samstagabend und alle befinden sich im Schnarch-Modus – dann ist „Wetten, dass . . .?“

Monotonie leicht gemacht. Ein Moderator, der sich zwanghaft durch die Sendung hampelt. Da bekommt man vom Zuschauen Ermüdungsbrüche. Eine Sendung siecht dahin – da half auch mit Eckhard von Hirschhausen der Einsatz eines echten Arztes nichts mehr.

Immerhin: Bei der vorletzten Ausgabe wurde mit Christian Schäfer ein Würzburger Wettkönig. Der 22-jährige Student holte sich den Titel – und muntere 50 000 Euro.

Am Sonntag konnte man dann nahtlos weiter schlafen. Das graue Novemberwetter lud zum Schlummer-Tag dazu ein. Frei nach dem wunderbaren Motto: Gib Deine Träume niemals auf – schlaf weiter!

So wie jenes Kitzinger Ehepaar, das am Sonntag gegen 15 Uhr kurz aufwachte, sich streckte und reckte, herzhaft gähnte und dann – bevor man wieder wegdöste – zum Dialog des Wochenendes ansetzte: Er: Mausi, hast Du die Schokolade irgendwo gesehen? Sie: Nur kurz!