Frühstück: Der verschenkte Markus Söder
Autor: Von Siegfried Sebelka siegfried.sebelka@mainpost.de
Kitzingen, Donnerstag, 28. Januar 2016
Sie sind halt anders. Wie die Jungs und Mädels am Rhein Karneval feiern, hat mit Fastnacht in Franken so gut wie nichts zu tun.
Sie sind halt anders. Wie die Jungs und Mädels am Rhein Karneval feiern, hat mit Fastnacht in Franken so gut wie nichts zu tun.
Nicht nur, dass die vom schmutzigen Donnerstag bis Rosenmontag durchmachen, auch ihre Prunksitzungen sind gewöhnungsbedürftig. Schon, weil die nicht mal Helau kennen und – unvorstellbar – schon beim ersten Lied klatschen und toben, als wäre gerade Michl Müller auf der Bühne.
Vor ein paar Tagen zum Beispiel. Da haben die Jecken in Aachen ihren Orden wider den tierischen Ernst verliehen. Ausgerechnet an Markus Söder, unseren fränkischen Heimatminister. Im Ersten ist das übertragen worden. Um es diplomatisch auszudrücken: Es gibt Situationen, in denen man dem Erfinder der Fernbedienung die Füße küssen sollte. Wer nicht unbedingt auf Aufmärsche von Buben in Unform steht, die Mädchen in Uniform in die Luft heben, hat wenig verpasst. Wenn am Ende nicht ein Witz hängen geblieben ist, was willst du da noch sagen.
Natürlich war es wegen dem Söder dennoch Pflicht, gelegentlich rein zu zappen. Den hat seine Frau in das Kostüm von König Ludwig gesteckt. Er hat einiges aushalten müssen und hat sich am Schluss in so einem komischen Käfig relativ höflich dafür bedankt, dass er zum Ritter geschlagen wurde oder so.
Unterm Strich und bei genauem Hinsehen, ein verschenkter Söder. Der kann das besser. Wie, das hätten wir gerne in der Rosenmonatssitzung der Kitzinger Karnevalsgesellschaft gesehen. Aber die KiKaG hat sich ja für Sabine Leutheusser-Schnarrenberger entschieden. Die FDP-Frau wird noch zeigen müssen, dass sie ein Schlappmaul ist. Obwohl, schlimmer als dem Söder in Aachen kann es der FDP-Frau in Kitzingen auch nicht gehen. Was bis dahin bleibt, ist die erwähnte Fernbedienung, die nicht zum Einsatz kommt und zwar am Freitag, 29. Januar, 19 Uhr, Bayerisches Fernsehen: Fastnacht in Franken. Garantiert mit Söder und höchstwahrscheinlich mit Witzen, die – zumindest kurz – hängenbleiben.