Frühstück: Der Teufel und ein Geheimplan
Autor: Von Norbert Hohler norbert.hohler@mainpost.de
, Montag, 28. April 2014
Es heißt nicht umsonst: Reisen bildet, erweitert den Horizont. Der Blick über Grenzen, selbst wenn es nur der über die Landkreis-Grenze ist, führt mitunter zu erstaunlichen Erkenntnissen. So geschehen vergangenen Freitag in Wipfeld (Lkr. Schweinfurt) bei Julia Schneiders Abkrönung als Weinprinzessin.
Es heißt nicht umsonst: Reisen bildet, erweitert den Horizont. Der Blick über Grenzen, selbst wenn es nur der über die Landkreis-Grenze ist, führt mitunter zu erstaunlichen Erkenntnissen. So geschehen vergangenen Freitag in Wipfeld (Lkr. Schweinfurt) bei Julia Schneiders Abkrönung als Weinprinzessin.
„Sind Sie der Teufel?“ wurde ich zur Begrüßung gefragt – diese leicht zweifelhafte Ehre ist mir in 35 Berufsjahren noch nie zuteil geworden. Dabei hatte die Frage einen ganz realen Hintergrund: Denn am Markt- platz versammelten sich der Herr Pfarrer, Blaskapelle, Einheimische, Weinprinzessinnen und Symbolfiguren, um gemeinsam zu Julias Elternhaus zu ziehen. Der Wipfelder Zehntgraf und der Volkacher Ratsherr waren bereits da – wer noch fehlte, war der Teufel aus Obereisenheim, der die Weinlage Höll repräsentiert.
Großes Gelächter, als ich mich als Main-Post-Mann vorstellte – mit der Anmerkung, dass dies gelegentlich auch die Hölle sein könne. Nun gut, der stimmungsvolle Abend verging viel zu schnell, die neue Weinprinzessin Kristina Grob wurde für ihre pfiffige Antrittsrede stürmisch gefeiert, alle waren ziemlich weinselig.
Und dann ereignete sich – aus dem Nichts – Ungeheuerliches: Weinbaupräsident Artur Steinmann verriet, dass er sich demnächst mit dem Schweinfurter Landrat Florian Töpper treffen will, um über die Verbindung „Wein“ und „Landkreis Schweinfurt“ zu reden, eine Verbindung, die beiden Herren sozusagen Herzensangelegenheit sei.
Weinlandkreis Schweinfurt? Welch teuflischer Geheimplan: Denn es kann nur einen geben, unseren, den Kitzinger! Also kündigte ich dem smarten Landrat tierischen Ärger an, für diesen Frevel werde ihm Tamara Bischof beim nächsten Landrätetref- fen den Allerwertesten versohlen.
Töpper indes blieb cool, erzählte, er habe mit unserer Landrätin schon über dieses Thema geflachst. Und er denke ja an den Namen „Weinbaulandkreis“. Na dann, viel Glück. Wir bleiben ja eh beim Schoppen aus dem einzig wahren Weinlandkreis!