Die Woche: Feucht-fröhliche Parkgebühren
Autor: Von Ralf Thees ralf.thees@mainpost.de
, Freitag, 29. Mai 2015
Das Seniorenheim „Mühlenpark“ in Kitzingen öffnet diese Woche seine Pforten, ein Sela-Pflegekomplex. Sela steht für „Selbstbestimmtes Leben im Alter“ – ein Wunsch, den die meisten schon in der Pubertät hatten und da wohl endlich verwirklichen dürfen.
Das Seniorenheim „Mühlenpark“ in Kitzingen öffnet diese Woche seine Pforten, ein Sela-Pflegekomplex. Sela steht für „Selbstbestimmtes Leben im Alter“ – ein Wunsch, den die meisten schon in der Pubertät hatten und da wohl endlich verwirklichen dürfen.
Woba („Weihnachten ohne Baum“) dürfte der Mann in Kitzingen feiern, der in dieser Woche das Unkraut vor seinem Haus mit dem Bunsenbrenner entfernen wollte. Entfernt wurden dadurch nicht nur die zwei Fenster am Nachbarhaus, sondern auch der Tannenbaum im Garten. Was lernen wir daraus? Die Mittel sollten dem Zweck angemessen sein. Also nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und Kartoffeln mit der Wasserstoffbombe ernten.
Apropos Wasserstoffbombe: Im Jahre 1954 zündeten die Amerikaner im Pazifik die bisher größte – und im gleichen Jahr arbeiten auch Amerikaner an einem kleinen Stück Pazifik mitten in Kitzingen. Denn beim Bau des Freibads halfen US-Soldaten bei den Erdarbeiten mit, Projekt Buff („Buddeln für den Frieden“). Ohne die Militärunterstützung wären die Kosten angeblich auch nicht zu halten gewesen. Ein schönes Bikini- und Badehosenatoll ist hier entstanden, und auch viel weniger radioaktiv verseucht als im Pazifik.
Wo wir gerade so nah am Wasser bauen: Das Thema Parkgebühren macht auch dort nicht halt, genau wie manche Kreuzfahrtschiffe an der Anlegestelle in Kitzingen. Und darum dachte sich die Verwaltung: „Wenn schon immer weniger Schiffe halten, dann sollen die wenigstens auch mehr zahlen.“ Der Stadtrat schielte mal kurz zu den Schnäppchen-Anlegestellen nach Volkach und Wertheim und drückte auf die Bremse ... ähhh ... warf den Anker. Keine Erhöhung der Parkgebühren für Touristenschiffe also, gerüchteweise denkt man über die Einführung einer Brötchentaste und dem Bezahlen per SMS nach.
Nicht nur die Schiffe in Kitzingen werden weniger, sondern auch das Wasser im Karlsbrunnen in Prichsenstadt. Jährlich verschwinden 7000 Kubikmeter und keiner weiß wohin. Falls Sie das Prichsenstädter Wasser suchen wollen, hier die Beschreibung: Eine feucht-nasse, meist durchsichtige Flüssigkeit, die bei Null Grad Celsius gefriert. Falls Sie Letzteres im Freien entdecken, ist Winter.
Die Woche blickt immer samstags zurück, was unseren Autoren in den vergangenen sieben Tagen aufgefallen ist.