Druckartikel: Erfolgreiche Freibad-Saison in Kitzingen

Erfolgreiche Freibad-Saison in Kitzingen


Autor: Daniela Röllinger

Kitzingen, Mittwoch, 25. Sept. 2013

Die Gäste sind verschwunden, die letzten Aufräumarbeiten erledigt: Die Saison in den fünf Freibädern im Landkreis Kitzingen ist beendet. Die Betreiber können sich über gute Besucherzahlen freuen.
Die letzten Handgriffe der Saison 2013: Roswitha Ehmann reinigt die Mülleimer. Jetzt muss nur noch das Wasser abgelassen werden, dann kehrt für einige Monate Ruhe im Gnötzheimer Freibad ein. Foto: Daniela Röllinger


Nur noch die Papierkörbe ausleeren, den Sichtschutz abmontieren und die Bänke verräumen, dann ist es geschafft. Roswitha Ehmann verrichtet gemeinsam mit Ehemann Leo die letzten Arbeiten der Saison im Gnötzheimer Freibad. Seit 25 Jahren sitzt sie an der Kasse des kleinen Bades mitten im Ort, sie kann also bestens beurteilen, wie die Saison gelaufen ist. Ihre Bilanz fällt positiv aus: "2013 war ein gutes Freibadjahr."


71 000 Besucher auf der Mondseeinsel

Die größten Besucherzahlen kann natürlich das größte Bad im Landkreis aufweisen: Das Freibad in Kitzingen. Vom 9. Mai bis zum 15. September kamen rund 71000 Besucher auf die Mondseeinsel. Der besucherstärkste Tag der Saison war der 19. Juni mit 4000 Gästen. Alleine an zehn Tagen kam das Bad auf 26974 Gäste, wie Aqua-Sole-Leiterin Birgit Grübler zusammengerechnet hat.

Das Juni-Hochwasser hat das Freibad auf der Mondseeinsel mit einem blauen Auge überstanden. Die Schäden konnten durch die rechtzeitige und umfängliche Vorbereitung minimiert werden, so Grübler. "Im hinteren Teil der Mondseeinsel musste nach dem Hochwasser Schwemmholz entfernt werden", sagt sie. Der Badebetrieb sei dadurch aber nicht eingeschränkt gewesen. Der Betrieb des Kinderplanschbeckens musste allerdings für kurze Zeit ausgesetzt werden. Folgen hatte das durch die Wetterbedingungen zur Hochwasserzeit allerdings nicht.
Trotz des Hochwassers fällt Grüblers Fazit positiv aus: "Es war eine sehr schöne Freibadsaison dank des tollen Sommerwetters mit einem super Team und vielen begeisterten Gästen."

Von den Kitzinger Zahlen ist man im kleinsten Bad in Gnötzheim natürlich ganz weit weg: 1944 Erwachsene haben bei in diesem Jahr bei Roswitha Ehmann eine Karte gekauft, dazu kamen 2190 Kinder, 250 Ferienpass-Inhaber und diejenigen, die sich zu Beginn der Saison eine Jahreskarte gekauft haben. Die Zahlen sind besser als im letzten Jahr, da kamen nur 1347 Erwachsene und 1500 Kinder - und das, obwohl 2012 fünf Tage länger offen war.

Zwischen Anfang Juni und dem 1. September 2013 hatten die Badegäste an 60 Tagen die Möglichkeit, in Gnötzheim zu schwimmen. Genutzt haben das in diesem Jahr auch Familien, die sonst nach Ochsenfurt gehen, denn das dortige Freibad auf der Maininsel ist wegen der Sanierung geschlossen. "Ein bisschen skeptisch geschaut haben die am Anfang schon", erzählt Roswitha Ehmann schmunzelnd, schließlich ist das Gnötzheimer Bad recht klein im Vergleich zu den meisten anderen.


Die Gemeinde muss investieren

Kassendienst, Brötchen belegen, Süßigkeiten verkaufen, abends putzen - Roswitha Ehmann hat in den Sommermonaten viel zu tun im Freibad. Eine Arbeit, die ihr Spaß macht: "Es ist die schönste Zeit im Jahr", sagt sie.
Damit die Badegäste aus der Region diese Zeit auch künftig in Gnötzheim verbringen können, muss die Gemeinde allerdings Geld in die Hand nehmen. Schon länger ist bekannt, dass das Bad eine automatische Dosieranlage für die Chlormenge braucht, die dem Wasser zugefügt wird. Im März war im Gemeinderat bei diesem Thema von einer Investition in Höhe von 25000 Euro die Rede. "Wir sind mit dem Gesundheitsamt im Gespräch", sagt Bürgermeister August Hopf.


Das Beachvolleyballfeld kommt gut an

Die Marktgemeinde Markt Einersheim hat bereits vor Beginn der Saison 2013 in ihr Terrassenbad investiert und ein Beachvolleyballfeld gebaut. "Das hat sich gelohnt", sagt Bürgermeister Bruno Gamm, das Feld werde gut angenommen. 14076 Badegäste besuchten das Freibad am Ortsrand in diesem Jahr - Jahreskarten und Ferienpass eingerechnet. Gegenüber dem Vorjahr mit 10239 Gästen ist das ein deutlicher Anstieg. "Es war ein guter Sommer, obwohl er sehr kompakt war", so Gamm. 8716 Gäste kamen alleine im Juli - das waren 62 Prozent der gesamten Besucherzahl. Der größte Andrang herrschte ebenfalls im Juli: Am 27., einem Samstag, erholten sich 783 Gäste im Terrassenbad. Damit dürfte das Defizit etwas geringer ausfallen als 2012. "Das Wichtigste ist aber, dass es keine nennenswerte Badeunfälle gab", betont der Bürgermeister, "da steckt man ja nie drin."

Über eine gute Saison freut man sich auch in Abtswind. Die genauen Zahlen liegen zwar noch nicht vor, doch die Marke vom vergangenen Jahr - 14961 Besucher - wurde wohl wieder erreicht. Das Hochwasser im Juni hat sich positiv auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Viele Gäste, die sonst nach Volkach oder Ebrach gehen, haben in den Tagen nach dem Hochwasser Anfang Juni stattdessen das Bad in Abtswind angesteuert, berichtet Bürgermeister Klaus Lenz. Bis zu 1300 Leute seien da gezählt worden - sonst sind es um die 800. "Es war fast ein bisschen viel", sagt Lenz und spricht von einer Herausforderung für die Wasseraufbereitung, aber auch für den Wirt - der musste in dieser Zeit deutlich mehr Pommes bereithalten.

Dass die "kleine Oase" in Abtwind, wie der Bürgermeister sagt, so gut ankommt, freut ihn natürlich. Viele Ferienpasskinder aus den umliegenden Gemeinden kommen dorthin und auch auf viele ältere Stammgäste kann er immer zählen.

Trotz des Hochwassers gab es in Volkach fast so viele Besucher wie 2012

Während Abtswind profitierte, hat sich das Hochwasser in Volkach negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Das Freibad hatte am 15. Mai geöffnet, musste aber schon zwei Tage später wegen des schlechten Wetters wieder schließen. Erst nach den Überschwemmungen, ab 17. Juni, konnte wieder geöffnet werden. Trotz dieser Situation ist man in Volkach zufrieden: 29560 Besucher kamen in diesem Jahr ins Freibad, fast so viele wie im vergangenen Jahr (29859), berichtet Juliane Fechner.

Nach all dem Trubel in den Becken und auf den Liegewiesen herrscht jetzt erst einmal Ruhe in den fünf Freibädern im Landkreis. Bevor der erste Frost kommt, wird noch das Wasser abgelassen und die Becken werden ausgespritzt, dann ist Schluss für 2013. Aber Roswitha Ehmann denkt schon wieder an die nächste Saison. Im April muss sie wieder ran - dann wird das Becken gestrichen. "Die Gäste sollen's doch schön haben bei uns", sagt sie.