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Eine smarte Führung durch Volkach


Autor: Peter Pfannes

Volkach, Donnerstag, 25. Juli 2013

Gäste können die Mainschleife jetzt auch mit Hilfe ihres Smartphones kennenlernen. Wer keines hat, muss auf die multimediale Führung nicht verzichten: In der Tourist-Info gibt's ab nächster Woche Mulitmedia-Guides.
Bad Kissingens Oberbürgermeiste rKai Blankenburg, Landrätin Tamara Bischof und Bürgermeister Peter Kornell geben gemeinsam den Startschuss für die "denkmal Route". Foto: Pfannes


Den herrlichen Ausblick von der Pfarrkirche St. Bartholomäus auf die Altstadt würden viele Einheimische und Touristen gerne genießen. Den langen Aufstieg auf Volkachs höchsten Punkt würden sie dabei gerne in Kauf nehmen, doch der Turm ist meist verschlossen. Einen Eindruck, wie Volkach aus der Vogelperspektive ausschaut, erhält der Interessierte jetzt mittels seines Smart Phones oder eines Multimedia-Guides, den er in der Tourist-Info ausleihen kann.

Zehn markante Punkte in der Weinstadt servieren ab sofort die multimedialen Informationen. Ein 90 Sekunden langes Filmchen nimmt den Gast mit auf eine erlebnisreiche Zeitreise. Beim gemeinsamen Startschuss des von der EU mit Leadermitteln geförderten Projekts "denkmal Route" der Städte Volkach und Bad Kissingen konnten sich Landrätin Tamara Bischof, Volkachs 1.

Bürgermeister Peter Kornell und Bad Kissingens Oberbürgermeister Kai Blankenburg davon überzeugen, dass der Scan des QR-Codes auf den Stelen bestens funktioniert.

Mehrere Bürgermeister aus den Landkreisen Kitzingen und Schweinfurt sowie Stadträte und "Macher" des Projekts waren am Donnerstag zu der Eröffnungsfeier auf dem Marktplatz gekommen. Volkach und Bad Kissingen stellten mit der "Altstadt-Tour" und der "Max Littmann-Tour" zu Beginn der Sommerferien-Saison die ersten Routen der Öffentlichkeit vor. Zwischen Main und Saale laden damit künftig hochmoderne multimediale Stadtführungspunkte zur Geschichtsreise in die Vergangenheit und Gegenwart ein.

Codes führen zu weiteren Infos

Anlass für die erste intensive Zusammenarbeit von Main- und Saale-Tourismus ist die Rolle der beiden Städte als "regionale Ankerpunkte" der Bayerischen Landesausstellung 2013 in Schweinfurt unter dem Motto "Main und Meer". Als zusätzlichen Besucheranreiz haben die beiden Städte seit Januar 2012 die "denkmal Route" entwickelt. Geführt und informiert werden Interessenten mit Hilfe von Multimedia-Guides. Einheitlich gestaltete Schilder, Infostelen sowie Prospekte und Plakate ergänzen das Wissen um die geschichtsträchtige Vergangenheit beider Orte. QR Codes (von Smart Phones lesbare Pixelcodes) führen zudem bequem und schnell auf entsprechende weiterführende Passagen im Internet. "Wir gehen einen Schritt zur modernsten Technik in unserer Weinstadt", freute sich Bürgermeister Kornell. Er zeigte sich glücklich über die gute Zusammenarbeit beider Städte. "Ohne Teamwork kann man die Zukunft in Sachen Touristik nicht meistern", so das Stadtoberhaupt. Jede Region alleine könne den Gast nicht ausreichend beschäftigen. Kornells Fazit: "Das Kirchturmdenken wird Zug um Zug zurückgedrängt."

Landrätin Bischof freute sich, dass zwei geschichtsträchtige Städte über die Landkreisgrenzen hinaus zusammenarbeiten. Kultur sei auf eine neue Weise erlebbar. Die Kreischefin hofft darauf, dass nicht nur Touristen, sondern auch Kinder und Jugendliche das moderne Info-Angebot nutzen. Allein für Volkach flossen 50 000 Euro aus dem Leader-Topf. Oberbürgermeister Kai Blankenburg meine kurz und knapp: "Das Projekt zeigt eindrucksvoll unsere Heimatverbundenheit."

Volkachs Tourismuschef Marco Maiberger dankte dem Kissinger Kulturreferenten Peter Weidisch, der den Grundstein für das Projekt gelegt habe. Künftig wird die multimediale Tour auf insgesamt 28 Stationen in allen Mainschleifenorten greifbar sein.

Zehn Stationen in Volkach

In Volkach sind die zehn Stationen zwischen der Mainbrücke Volkach/Astheim, dem Altstadtkern und der Wallfahrtskirche "Maria im Weingarten" zu finden. Die Informationsstelen sind in Anthrazit mit orangefarbenen Informationstafeln gestaltet worden. Über ein Jahr wurde Archivmaterial gesichtet, Filmaufnahmen mit und ohne Statisten gemacht, Interviews geführt und das komplette Material in Kurzfilmen mit einer Länge von maximal zwei Minuten pro Film zusammengefasst. Herausgekommen ist ein Blick in die Geschichte des Bahnhofs, der Hauptstraße, den Stadttoren, dem Museum Barockscheune und vielem mehr.

"Wer noch nie das Schelfenhaus von innen gesehen hat, erhält eine Privatführung durch das Gebäude", weckte Maiberger Interesse bei vielen Zuhörern am Marktbrunnen. "Wir wollen Geschichte und Gegenwart für unsere Bürger und Gäste erlebbar machen."