Ein neues Gesicht für Münsterschwarzachs Mitte
Autor: Peter Pfannes
Münsterschwarzach am Main, Mittwoch, 31. Oktober 2012
Auch wenn der Zeitpunkt für die Umsetzung noch nicht feststeht, beschäftigt sich die Gemeinde schon ernsthaft mit der Umgestaltung der Münsterschwarzacher Ortsmitte. Mit der Abtei als finanzielle Hilfe ist nicht zu rechnen.
Die Anregung aus der Abtei Münsterschwarzach, den Platz vor dem Torhaus des Klosters neu zu gestalten, ist sowohl beim Gemeinderat als auch beim Amt für ländliche Entwicklung auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Behörde hat der Marktgemeinde für das Projekt eine Förderung im Rahmen der einfachen Dorferneuerung in Aussicht gestellt.
"Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht", sagte Bürgermeister Lothar Nagel (FCW) am Dienstag in der Sitzung des Gemeinderats. Nach dem aktuellen Stand der Dinge stehen Schwarzach 91 000 Euro aus dem Topf der Dorferneuerung zur Verfügung.
Wie die Umgestaltung des Platzes mit einem Teilbereich der Schweinfurter Straße (Kreisstraße KT 11) in Zukunft ausschauen soll, werden die bevorstehenden Überlegungen und Planungen ergeben. Unter anderem soll ein Arbeitskreis mit ins Boot geholt werden.
Bereits im Vorfeld hatte das Benediktinerkloster das Architektur- und Ingenieurbüro Perleth aus Hambach mit einer groben Kostenschätzung beauftragt. 331 500 Euro würde demnach das neue Outfit für Münsterschwarzachs Dorfzentrum kosten. Die Vorplanungen des Büros beinhalten auch das Pflastern der Kreisstraße und eine großzügige Ausstattung mit Sitzgruppen. "Wir gehen davon aus, dass diese Kosten noch deutlich gesenkt werden können", sagte Nagel.
Mit Pflaster stirbt der Zuschuss
In einem Brief an das Gemeindeoberhaupt gab das Landratsamt Kitzingen zu bedenken, dass ein Pflasterbelag auf der - trotz Umgehungsstraße - viel genutzten Kreisstraße Nachteile mit sich bringen könnte. Bei dem hohen Verkehrsaufkommen mit 1800 Fahrzeugen in 24 Stunden sollte die Entscheidung im Hinblick auf entstehende Rollgeräusche und die umliegende Wohn- und Hotelnutzung kritisch betrachtet werden. Eine finanzielle Beteiligung des Landkreises könne deshalb voraussichtlich nur für einen Asphaltbelag in Aussicht gestellt werden.
Einig war man sich im Gremium, das Projekt "Münsterschwarzach soll schöner werden" in naher Zukunft anzupacken. "Dieser Platz ist prädestiniert für eine Umgestaltung", sagte Nagel. Der Platz vor dem Torhaus sei die "Anlaufstelle Nummer eins" für Schwarzachs Gäste.
Pater Franziskus Büll (Klosterliste) trug mehrere Gestaltungsvorschläge vor. Unter anderem sollten Fahrradständer installiert werden, um dem steigenden Fahrradtourismus gerecht zu werden. Gleichzeitig gab er bekannt, dass sich die Abtei finanziell nicht an dem Vorhaben beteiligen könne. "Da muss ich Sie desillusionieren", teilte er seinen Ratskollegen mit.
Für Dietmar Steiner (CSU) ist es besonders wichtig, dass ein Gesamtkonzept entwickelt wird, das den gesamten Ortsbereich vom Torhausplatz bis zur Schwarzach-Brücke einbezieht. Die Ergebnisse des jüngsten Vitalitätschecks sollten nach seiner Meinung in die Planungen mit einfließen. Auf Volker Schmitts (FCW) Einwand "Wir sollten mit dem Projekt warten, schließlich haben wir zurzeit genug zu tun" antwortete Bürgermeister Nagel: "Wir tasten uns langsam an das Thema heran." Der Zeitpunkt für die Realisierung der einfachen Dorferneuerung stehe noch in den Sternen.
In seinem Beschluss beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung mit verschiedenen Planungsbüros Kontakt aufzunehmen und die Honorarvoraussetzungen zu klären. Eine Vergabe an ein Planungsbüro soll erst erfolgen, sobald ein entsprechender Haushaltsansatz für das kommende Jahr eingestellt ist. Nagel will derweil mit der Abtei Münsterschwarzach Kontakt aufnehmen, um offene Fragen abzuklären. Insbesondere soll bei den Gesprächen eine Kostenbeteiligung durch die Benediktinermönche diskutiert werden.