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Ein neuer alter Brunnen für Iphofen


Autor: Sabine Paulus

Iphofen, Dienstag, 11. Dezember 2012

An der Iphöfer Ludwigsbrücke soll ein alter Brunnen reaktiviert werden. Aus Kostengründen entscheidet sich der Stadtrat gegen die Luxusvariante mit Spezialglas.
Die Ludwigsbrücke in Iphofen wird derzeit saniert. Wegen des unerwarteten Brückenfundes ist eine Fertigstellung bis Weihnachten nicht mehr machbar.  Archivfoto: Sabine Paulus


Der neu entdeckte Brunnen an der Ludwigsbrücke beschäftigt die Iphöfer Stadträte weiterhin. Noch einmal ging es in der Sitzung am Montag darum, wie der Brunnen ausgebaut werden soll.
Bei den Bauarbeiten zur Brückensanierung waren Arbeiter auf einen alten Brunnenschacht gestoßen. Nachdem der Stadtrat beschlossen hatte, dass der Schacht nicht einfach wieder verfüllt werden sollte, hat die Stadt das zuständige Architekturbüro beauftragt, Brunnenvarianten zu entwickeln.

38 000 Euro würde eine Abdeckung des Brunnens an der Ludwigsbrücke mit Spezialglas kosten. Die Stadträte schüttelte es, als sie das hörten. Das Glas kostet deswegen so viel, weil es auch die Befahrung durch einen Lkw aushalten und weil vor der Installation ein Glasstatiker Berechnungen anstellen muss. Die Variante mit einem Rost, der die Glasplatte schützen soll, gefiel dem Bauausschuss auch nicht besonders.

26 000 Euro würde das kosten. Auf 1000 Euro weniger wird die Ausgabe für einen historischen Brunnen mit Trog und Schwengel geschätzt.
Eine lebhafte Diskussion entstand. Ludwig Weigand (FWG) warnte davor, den Anwohnern die Zufahrt zuzubauen. "Bitte einigt euch so schnell, dass im Frühjahr die Baustelle wieder frei gemacht werden kann", bat Bürgermeister Josef Mend (FWG) nach einer Weile. Also entschied sich das Gremium für die Variante mit dem historischen Brunnen. Otto Kolesch stimmte dagegen. Seine Begründung: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass da nach kurzer Zeit Geranienkästen dranhängen und ein Schild mit dem Vermerk: Kein Trinkwasser." So etwas wolle er nicht.