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Ebersbrunn vom Winde hergeweht


Autor: Bearbeitet von Franziska Schmitt

Ebersbrunn, Donnerstag, 04. April 2019

Tief in die Vergangenheit reisten 40 Naturbegeisterte mit Geologin Angela Wirsing in Ebersbrunn. Sie erklärte, was hier trostlos war und warum es heute gutes Bauland ist.
Die geologische Wanderung des Vereins Nationalpark Steigerwald fand große Resonanz.


40 Teilnehmer trafen sich in Ebersbrunn, um Geologin Angela  Wirsing in die Vergangenheit zu begleiten. In einem Hohlweg in unmittelbarer Nähe der Gemeinde wurde die Expertin auch gleich fündig: Rote Tone.

Die Teilnehmer waren erstaunt, welche Informationen sich aus den Gesteinsschichten lesen lassen, wie es im Presseschreiben heißt. „Ebersbrunn ist eine geologische Erkenntnisquelle“, sagte Wirsing. Die umliegenden Hügel bestünden aus verblasenem Flugsand, was bedeute, dass der Raum Ebersbrunn im wahrsten Sinne vom Winde angeweht sei. Die Dünen seien etwa vor 12 000 bis 20 000 Jahren in der Kaltzeit entstanden. In Millionen Jahren zuvor habe sich Tonstein gebildet, der die Fähigkeit habe, Wasser anzulagern.

Heimischer Sand gut zum Bauen geeignet

„Das Zusammenspiel von kleinen Gewässern, Massenverfrachtungen und der Erosion der Hügelketten bleibt der Geologie nicht verborgen“, betonte die Expertin, die im Laufe der sechs Kilometer langen Exkursion viele Fragen beantwortete, etwa zum heimischen Sand, der zum Bauen gut geeignet sei, weil er im Gegensatz zum Wüstensand aus leicht eckigen Körnern bestehe. Die umliegenden Äcker am Hang seien dagegen durch den Untergrund Sandstein besonders erosionsgefährdet. Der Unterschied zwischen Sand und Ton liege in der Korngröße.

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Als die Geologin einen Ausflug  in die Erdgeschichte unternahm und ein Bild der Region vor rund 220 Millionen Jahren zeichnete, konnten es die naturbegeisterten Zuhörer kaum glauben: An Trostlosigkeit sei die Szenerie aus heutiger Sicht nicht zu überbieten gewesen. Deshalb seien sich die Teilnehmer mit der Geologin einig gewesen, dass wir heute gut auf die Natur achten sollten, denn ein Aussehen wie vor Millionen Jahren, das wünsche sich heute keiner, so die Meldung abschließend.