Druckartikel: Dorfschätze-Konzept zum Hochwasserschutz soll umgesetzt werden

Dorfschätze-Konzept zum Hochwasserschutz soll umgesetzt werden


Autor: Guido Chuleck

Prichsenstadt, Montag, 07. März 2022

Es ist schon sehr lange ein Thema in der kommunalen Allianz "Dorfschätze": das Hochwasserschutz- und Regenrückhaltekonzept. In der jüngsten Ratssitzung in Prichsenstadt brachte das Gremium einstimmig den Auftrag für die Ermittlung von Grundlagen (Leistungphase 1) und der Vorplanung (Leistungsphase 2) auf den Weg.


Es ist schon sehr lange ein Thema in der kommunalen Allianz "Dorfschätze": das Hochwasserschutz- und Regenrückhaltekonzept. In der jüngsten Ratssitzung in Prichsenstadt brachte das Gremium einstimmig den Auftrag für die Ermittlung von Grundlagen (Leistungphase 1) und der Vorplanung (Leistungsphase 2) auf den Weg.

Denn nach den Starkregen-Ereignissen aus den Jahren 2013 und insbesondere 2021 "sollten wir zeitnah in die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen einsteigen", so Bürgermeister René Schlehr in seinem Sachvortrag. Das sollte selbst unter dem Umstand geschehen, dass derzeit nur mit einer Förderung von 65 Prozent gerechnet werden könne.

Grundsätzlich geht es bei diesem Konzept der Dorfschätze um Gewässer der dritten Ordnung, die in die Zuständigkeit der jeweiligen Kommunen fallen. Gewässer der ersten Ordnung sind beispielweise die Donau oder die Isar, zu Gewässern der zweiten Ordnung zählen etwa die Schwarzach und die Volkach.

Förderanträge stellen

Schlehrs Vorschlag an seinen Rat: Es solle ein Ingenieurbüro mit den beiden Leistungsphasen beauftragt werden, um das Konzept auf die nächste Stufe zu heben und um die entsprechenden Förderanträge zu stellen.

Weiter schlugen Schlehr und die Verwaltung vor, die Maßnahmen vom Entstehungsweg des Wassers her anzugehen. Damit kämen als erste Vorhaben die Ertüchtigung des bestehenden Rückhaltebeckens in Bimbach (90 500 Euro, alles Schätzkosten), das Rückhaltebecken in Kirchschönbach (900 000 Euro) und die Rückhaltemaßnahme in Järkendorf (181 000 Euro) in Frage. Zusätzlich soll in Prichsenstadt selbst die Schwallmauer am Eichsee (20 000 Euro) mit in die Planung aufgenommen werden.

Rein grundsätzlich steht der Stadtrat Prichsenstadt diesen Maßnahmen offen gegenüber, wie das 15:0-Abstimmungsergebnis zeigt. In der Debatte sah sich der Bürgermeister der Aufgabe gestellt, die vielen Maßnahmen der Kommune, des Landes und des Bundes zum Hochwasserschutz zu entflechten.

Schert Abtswind aus?

Thema war auch, dass Abtswind als Dorfschätze-Gemeinde aus diesem Konzept ausscheren will und dadurch vielleicht die Kosten für Prichsenstadt steigen könnten. Schlehr, der auch der Vorsitzende der Dorfschätze ist, will mit Abtswind und auch Castell nochmal ins Gespräch kommen. Castell nämlich würde gern das Konzept "boden:ständig" umsetzen, in dem unter anderem der Boden vor Erosion geschützt und der Stickstoffeintrag in Bäche und Seen verhindert werden.

Im "Fall Prichsenstadt" ginge es aktuell auch lediglich um die Vergabe der beiden Leistungsphasen für die "hauseigenen" Gewässer, damit es mit dem Konzept auch weitergehen kann. Alle genannten Kosten für die Stadt Prichsenstadt, insgesamt rund 1,2 Millionen Euro, seien wirklich nur ganz grobe Schätzungen, wie Schlehr mehrfach erwähnte.

Angesichts der klammen Stadtkasse tüftelte das Gremium noch ein wenig am Beschlussvorschlag, der dann doch ohne Änderung akzeptiert wird. Dort fand sich die Formulierung, dass "erforderliche Haushaltsmittel gegebenenfalls außer- oder überplanmäßig bereitgestellt" werden. Letztlich ermächtigte der Rat auch mit dieser Formulierung die Verwaltung, ein Ingenieurbüro mit der Ausarbeitung der Leistungsphasen 1 und 2 zu beauftragen.