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Digitalministerin Gerlach: Schulen brauchen bessere Ausstattung


Autor: Peter Pfannes

Münsterschwarzach, Freitag, 07. August 2020

Im Landkreis Kitzingen besuchte Digitalministerin Judith Gerlach eine Vorzeige-Schule, die vergleichsweise gut durch die Corona-Krise kam. Aber selbst dort sind Wünsche offen.
Mit schwungvoller Blasmusik begrüßte die EGM-Schulfamilie mit Schulleiter Markus Binzenhöfer (vorne, 2. v. r.) und seinem Stellvertreter, Bruder Jeremia Schwachhöfer (2. v. l.), Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (rechts) .


Mit 250 000 Leih-Tablets für Schüler und 20 000 Tablets für Lehrer will Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach die digitale Ausstattung in den Schulen in naher Zukunft verbessern. Am Donnerstag besuchte die Staatsministerin das Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach (EGM). Mit dem neuen D-Bau der Schule ist dort das digitale Klassenzimmer bereits Wirklichkeit geworden.

Seit zwei Jahren wird das EGM umfangreich umgebaut und saniert. Der neue Digital-Bau ist das Schmuckstück der ersten Bauphase mit einer Vielzahl an digitalen Klassenzimmern. Kein Wunder, dass nach der musikalischen Begrüßung durch die "Schwarzier Buam" die Gesprächsrunde mit der Staatsministerin und MdL Barbara Becker in einem solchen Klassenraum stattfand. 100 000 Euro habe es bisher an staatlichen Fördermitteln gegeben, erklärte Lehrer Martin Pohl. Das Geld habe man komplett für Investitionen im digitalen Bereich ausgegeben.

Neue Medienausstattung hat geholfen

Gerade während der Schulschließung, verursacht durch die Corona-Pandemie, habe man die gute Medienausstattung nutzen und Fernunterricht erteilen können. Für die digitalen Klassenzimmer wurden kleine Rollschränke angeschafft, in denen etwa 30 Tablets für den Unterricht bereitliegen.

Die Schulfamilie präsentierte der Ministerin Schlaglichter aus dem Bereich der Medienarbeit. Tabea Kroth und Lea Kruse, beide Schülerinnen der Q 12, schilderten ihre häuslichen Erlebnisse während Corona mit teilweise schlechtem Internetempfang, sogar in der Kreisstadt Kitzingen. Dass der digitale Unterricht daheim viel Selbstdisziplin erfordert, wurde den jungen Frauen schnell bewusst. Die angebotenen Lernvideos seien förderlich gewesen. "Das war insgesamt eine positive Erfahrung", sagte Tabea. Die digitale Lernplattform mebis habe sich bewährt, sei aber noch ausbaufähig, so Lea. Für mebis wünschte sich Schulleiter Markus Binzenhöfer von der Politik, dass deren Einsatz fortgesetzt wird und keine Konkurrenzangebote in den Schulbetrieb einfließen.

Judith Gerlach sicherte dies zu und versprach, dass mebis stetig weiter entwickelt werde. Schulen müssten ihrer Meinung nach optimal mit entsprechender Hard- und Software ausgestattet werden. Die Fortbildung für die Lehrkräfte soll verstärkt werden. Die Corona-Zeit wolle sie nicht schönreden, aber die Pandemie berge auch Chancen.

Dass Instagram durchaus sinnvoll für den Schulbetrieb genutzt werden kann, zeigte Kerstin Höppner. Die Lehrerin informierte über die Social-Media-Arbeit anhand eines Insta-Videos zu "Fitness in Corona-Zeiten" und führte gemeinsam mit Barbara Becker die Übungen auf der Gymnastikmatte vor. Schwarzachs Bürgermeister Volker Schmitt stellte seine Gemeinde vor, in der die erste Verbandsschule Bayerns steht. Zum EGM meinte er: "Das ist eine Vorzeigeschule."

Innovativer Dienstleister in Volkach

Die ist allerdings in den nächsten drei Jahren noch eine Großbaustelle. "Fünf Jahre wurden als Bauzeit prognostiziert", sagte Schulleiter Binzenhöfer. Die ganze Schule stehe im Umbruch. "Insgesamt eine spannende Sache mit reichlich Gestaltungsspielraum", so der EGM-Chef.

In Volkach besuchte Judih Gerlach das Unternehmen eology GmbH, gemeinsam mit Barbara Becker  und dem Wirtschaftsreferenten im Kreistag Marcel Hannweber. Eology gehört zu den innovativen digitalen Dienstleistern in Deutschland und beschäftigt 71 Mitarbeiter in Volkach und Würzburg.