Druckartikel: Diese Ferien sind besonders lang

Diese Ferien sind besonders lang


Autor: Peter Pfannes

Volkach, Freitag, 26. Juli 2013

Herbert Römmelt kann sich auf viel freie Zeit freuen: Der langjährige Volkacher Schulleiter wurde am Freitag in den Ruhestand verabschiedet.
Wenn die Sommerferien bevorstehen, tut Abschied weniger weh. Mit Hurra verabschieden die Schüler der Volksschule den beliebten Schulleiter Herbert Römmelt im Beisein von Schulrat Norbert Zwicker und dem Schulverbandsvorsitzenden Peter Kornell. Fotos: Peter Pfannes


"Die nächsten eineinhalb Jahre sind schon verplant. Meine Frau hat mir Renovierungsarbeiten zuhause in größerem Umfang verordnet", blickt Herbert Römmelt mit viel Humor nach vorne. In den letzten Jahren blieb in seinem Eigenheim und auf seinem Grundstück in Escherndorf so einiges liegen, das er bald anpacken kann. Am Freitag wurde der beliebte Schulleiter der Volksschule Volkach in den Ruhestand verabschiedet. "Ich habe kein weinendes, sondern nur ein lachendes Auge", sagte der Rektor im Hinblick auf die bevorstehende Zeit, die er vor allem mit seiner Ehefrau Karin verbringen will.

Musikalisch startete die Verabschiedungsfeier in der Aula der Schule mit der Flötengruppe und dem Chor der Klasse 4 b, die mit dem Lied "Schön ist der Morgen" die Festgäste in Stimmung brachten.

Der Leiter des Staatlichen Schulamts Kitzin-gen, Schulrat Norbert Zwicker, zeigte sich gut informiert über den scheidenden Schulleiter, dem er mit dem Eintritt in die Pension eher einen Un-Ruhestand prophezeite. Römmelt sei "nicht nur ein umtriebiger und sich für die Belange der Schule zerreißender Rektor", sondern auch Kommunalpolitiker, Feuerwehrmann, Großvater und vieles mehr.

Viele Verpflichtungen

Das Ausscheiden aus dem Schuldienst bedeute für Römmelt Freiheit von täglichen beruflichen Verpflichtungen, die "bei ihm in einer Dichte und Intensität waren, wo andere schon längst aufgegeben hätten": Leiter einer stattlichen Schule mit Grund- und Mittelschulabteilung und seit vielen Jahren Personalratsvorsitzender, zuständig für die Sorgen und Nöte des gesamten pädagogischen Personals im Schulamtsbezirk. "Mit Rektor Römmelt verliert die Schule einen versierten Kapitän." Zwicker dankte dem Pädagogen, der seit sieben Jahren die Volksschule geleitet hat, auch im Auftrag des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus sowie der Regierung von Unterfranken.

"Panta rhei" zitierte Römmelt in seiner Abschiedsrede den griechischen Philosophen Platon. Alles sei beweglich, nichts sei beständig und nichts bleibe, wandte er den Satz auf das schulische Leben und seinen beruflichen Werdegang an. Sein Dank galt allen schulischen und außerschulischen Partnern. Das gelebte Teamwork habe ihn immer begeistert. Als Schulleiter habe man viele schöne Erlebnisse. "Es ist eine erfreuliche Tätigkeit." Gelegentlich müsse man aber konsequent sein und die Rechte der Schüler und Lehrer gegenüber den Eltern durchsetzen.

Die beruflichen Belastungen haben Römmelts Heiterkeit nicht geschadet. "Meine Entscheidung Lehrer zu werden, habe ich nie bereut, außer zu Beginn jeden Schuljahres Anfang September", sagte er ironisch.

Laut Konrektor Rainer Dotterweich hätten der Humor und die Gelassenheit des Schulleiters immer wieder für ein gutes Betriebsklima an der Schule gesorgt. "Temperamentvoll, impulsiv aber nie nachtragend", umschrieb Dotterweich die Charaktereigenschaften seines Chefs. Als Beweis für das gute Miteinander servierte das Lehrerkollegium ein Theaterstück zum Schmunzeln unter dem Motto "Aus dem Leben gegriffen".

Die Grußworte und das Abschlusslied der Bläserklasse "Wohlauf die Luft geht frisch und rein" waren mit dem Wunsch auf lang währende Gesundheit nach dem Eintritt in den Ruhestand verbunden. "In erster Linie will ich erst einmal ein paar Monate ausruhen und dabei nachdenken, mit welchen großen Aufgaben ich meine Zukunft beginne", meinte Römmelt mit einem Lächeln im Gesicht. Ein paar Zukunftspläne hat der 62-Jährige allerdings schon jetzt geschmiedet: Fahrrad fahren, Garten und Weinberg pflegen sowie mit Freunden im Biergarten sitzen."