Diebesbande hat es auf Gänse, Enten und Puten abgesehen
Autor: Ralf Dieter
Hörblach, Mittwoch, 06. November 2013
Johannes Hubert hat ein Problem: Unbekannte haben es auf seine Enten und Gänse abgesehen.
Alles sieht so friedlich aus: In dem großen Gehege watscheln Gänse, Enten und Puten durcheinander. Weiße Wolken ziehen darüber hinweg. Doch wehe, wenn die Nacht kommt. Vor allem die Vollmondnächte im Herbst fürchtet Johannes Hubert. Aus guten Grund: Denn dann schlagen die Diebe zu.
Vor fünf Jahren waren sie zum ersten Mal da. 250 Enten haben sie mitgehen lassen. Wie das genau passieren konnte, ist dem Inhaber des Gasthauses Schwarzes Ross in Hörblach immer noch ein Rätsel. "Fünf bis sechs waren es bestimmt", sagt er. Seine Vermutung: Zwei Täter standen Schmiere an der Straße, die anderen haben die Tiere in einen Kleintransporter getrieben. "Reifenspuren waren jedenfalls zu sehen", erinnert er sich. Hubert hat die Polizei eingeschaltet, doch die konnte auch nicht mehr viel machen. "Man müsste die Täter auf frischer Tat erwischen", sagt er.
Vier Mal haben die Diebe schon das Freigehege in Hörblach heimgesucht. Immer im Herbst, immer bei Vollmond. Beinahe 600 Enten haben sie insgesamt mitgehen lassen. Ein enormer Verlust für den Gastwirt. Alleine in diesem Jahr beträgt der Beuteschaden 1200 Euro. 40 Enten und 15 Gänse sind ihm geklaut worden. "Zum ersten Mal sind in diesem Jahr auch Gänse weggekommen", sagt er. Nicht das einzige Detail, das ihm komisch vorkommt.
250 Enten, im Jahr darauf 180. Dann 120. Die Zahl der "Opfer" hat sich immer weiter verringert. 2012 hatte der 46-Jährige überhaupt keine Ausfälle zu beklagen. Warum? "Vielleicht hat eine Aktion der Polizei doch Früchte getragen", mutmaßt er. An die Nacht kann sich der Gastwirt noch gut erinnern. Bis 22 Uhr saß er mit den Freunden am Stammtisch, dann ist er ins Bett. Die Freude saßen noch eine ganze Weile und einem ist bei der Heimfahrt ein Transporter aufgefallen, in dem vier Männer saßen. Erst hat er den Kumpel und Gastwirt geweckt, dann haben sie die Polizei informiert. Die kam 20 Minuten später - mit vier Autos und aus verschiedenen Richtungen. "Die haben die Fluchtwege praktisch zugestellt", erinnert sich Hubert. Die vier Personen aus dem Transporter mussten ihre Personalien angeben. Mehr ließ sich in dieser Nacht nicht machen. "Aber passiert ist in diesem Jahr nichts mehr." Und heuer sind deutlich weniger Enten als sonst weggekommen.
Hubert kann sich deshalb gut vorstellen, dass es andere Täter waren, nicht so professionelle wie in den Jahren zuvor. "Vielleicht sogar jemand aus dem Umfeld."
Die waren sogar so verfroren, zwei gestreckte Finger als Siegeszeichen in einer der Kameras zu halten, die er in der Nähe des Geheges aufgebaut hatte. "Eigentlich waren die ja für die Füchse gedacht", erzählt er. "Aber wir konnten mit ihrer Hilfe auch nachts Jagd auf die Diebe machen." Doch die Diebe hatten das Umfeld offensichtlich vor ihrem Beutezug durchforstet. Ganz so friedlich geht es halt doch nicht immer zu am Freigehege von Johannes Hubert in Hörblach.
Belohnung:
Johannes Hubert setzt eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für sachdienliche Hinweise aus, die auf die Spur der Täter führen. Kontakt: Tel. 09324/707 oder 0171/4671649.