Die Panik nimmt kein Ende
Autor: Julia Volkamer
Großlangheim, Donnerstag, 25. Juli 2013
Die Panik-Party in den Großlangheimer Weinbergen ist Kult - aber längst kein Selbstläufer mehr. In 20 Jahren hat sich viel verändert, und das wollen die Veranstalter auch für sich nutzen.
Am Mittwochabend sah es noch wenig nach "Panik-Party 2.0" aus - eher nach Chaos hoch zehn. Aber Benjamin Baumann war die Ruhe selbst. "Heuer ist der Aufbau ein bisschen sportlicher", erklärt der 27-Jährige, der schon seit vielen Jahren Verantwortung im Neuen Keller e. V. übernimmt. Der ist inzwischen Veranstalter der Kultfete, die heuer schon zum 20. Mal steigt - aber ein bisschen anders als bisher.
Zutaten für das Erfolgsrezept
Schließlich war die Panik-Party einmal eine Grillfete unter Freunden, die von Großlangheimer Motorradfreunden ins Leben gerufen wurde. Peter Sterk erinnert sich noch an diese Zeit. Damals hat man sich dann zum "Panik-Keller"-Team zusammengetan und überlegt, dass aus der Grillfete doch eine öffentliche Open-Air-Party werden könnte.
Das Bon-System, das die Paniker vorgesehen hatten, wurde innerhalb von zwei Stunden über den Haufen geworfen - weil sich vor der Bonkasse lange Schlangen bildeten und an den Essens- und Getränkeständen nichts los zu sein schien. Mit der Zeit entwickelten die Großlangheimer aber Routine - und aus den Zutaten für eine lockere Fete wurde ein echtes Erfolgsrezept. Das schmeckte über 13 Jahre hinweg bis zu 7500 Panik-Party-Fans - bis das Wetter die Fetensuppe versalzte. Und zwar richtig. Über Jahre hinweg.
In der Zwischenzeit war aus dem "Panik-Keller" der "Neue-Keller e.V." geworden. Die Finanzierung stand auf sicheren Beinen, Reserven waren vorhanden - zunächst. Mit der "Frühjahrswiesn" schafften sich die Großlangheimer ein zweites Standbein - eines, das weniger risikoreich und wetterabhängig ist. "Ohne die Frühjahrswiesn gäbe es die Panik-Party wohl nicht mehr", erklärt Benjamin Baumann, der viele Jahre zum Vorstand des Kellervereins gehörte und nach wie vor für die Kultfete brennt. Ob Auf- und Abbau oder Bardienst, er ist immer dabei, wenn es etwas zu tun gibt - und in diesem Jahr gilt es, die Panik-Party wieder ein Stück nach vorne zu bringen.
Darum gibt es in diesem Jahr die "Panik-Party 2.0" - an zwei Tagen, einmal DJs, einmal Band. Aber immer noch unter Freunden. "Wir hängen sehr an unserer Panik-Party und wollen, dass sie noch lange weiter gefeiert wird." Der erste Schritt ist schon mal getan - den zweiten kann nur Petrus gehen.
14 000 Becher wurden mit dem populären Logo bedruckt und werden immer wieder gern als Souvenir genommen.
7500
Eine Kultfete wird erwachsen: Unter dem Motto "Panik-Party 2.0" wird heuer gleich zwei Mal gefeiert