Die Kitzinger Wehr: Immer ein Trumpf im Ärmel
Autor: Robert Haaß
Kitzingen, Sonntag, 19. Juni 2022
Engelbert Scherer ist neuer Ehrenkommandant der Kitzinger Feuerwehr. Bei der Dienstversammlung am Samstagabend wurde er für seine lange, verdienstvolle Arbeit für die Kitzinger Wehr ausgezeichnet. Wie Scherer ist auch Alfred Wintzheimer 1974 der Wehr beigetreten und hat sich in dieser Zeit ebenfalls durch Arbeit über das Maß hinaus ausgezeichnet, dafür wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Engelbert Scherer ist neuer Ehrenkommandant der Kitzinger Feuerwehr. Bei der Dienstversammlung am Samstagabend wurde er für seine lange, verdienstvolle Arbeit für die Kitzinger Wehr ausgezeichnet. Wie Scherer ist auch Alfred Wintzheimer 1974 der Wehr beigetreten und hat sich in dieser Zeit ebenfalls durch Arbeit über das Maß hinaus ausgezeichnet, dafür wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Ansonsten war das vergangene Berichtsjahr wieder weitgehend von Corona geprägt. Sowohl die Arbeit des Vereines, als auch die Jugendarbeit, vorgestellt von Vereinsvorsitzendem Carsten Lieb und Jugendwart Rainer Seidl, konnten nicht im gewohnten Umfang betrieben werden. Trotzdem konnte der Verein seine Mitgliederzahl auf 216 steigern, was wohl vor allem an einem Mehr an Fördermitgliedern liege, so Lieb. Sein Dank dafür galt Jutta Heinlein, die unermüdlich neue Mitglieder werbe. Die neun Jugendlichen, darunter ein Mädchen, konnten zumindest alle den Wissenstest erfolgreich ablegen.
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Naturgemäß den zeitlich längsten Teil der Versammlung nahm der Bericht des Kommandanten Matthias Gernert ein. Denn die 86 aktiven Feuerwehrler, darunter elf Frauen, hatten 2021 immerhin 271 Einsätze zu leisten. Neben 38 Bränden, mussten die Wehr zu 158 technischen Hilfeleistungen, 14 Unfällen, 55 Brandmeldealarmen und sechs Tiereinsätzen ausrücken.
Wegen der hohen Coronazahlen waren zwar die Einsätze selber nicht beeinträchtigt, allerdings das Übungsgeschehen, das nur von Mai bis November möglich war. Hier waren es dann die "Basics, das kleine Feuerwehr Einmaleins" das geprobt wurde, da, so Gernert, durch die langen Pausen, die Grundkenntnisse wieder geübt werden mussten.
Zu Beginn diesen Jahres wurde von der Stadt Kitzingen der Auftrag für das neue Drehleiterfahrzeug für einen Betrag von 750.000 Euro vergeben, mit dem auch in den engen und kritischen Stellen im Stadtgebiet professionell Hilfe geleistet werden kann. Da bei der Unterstützung von Rettungsdiensten immer häufiger adipöse. also schwergewichtige Patienten, transportiert werden müssen, bekommt die neue Drehleiter eine Schwerlast-Schleifkorbtrage mit einer Belastung von bis zu 500 Kilogramm Gewicht.
In sechs Meter Tiefe geborgen
Vom Stallvollbrand in Kaltensondheim gleich zu Jahresbeginn bis hin zur Öffnung eines elektrischen Schiebetores im Innopark am 30. Dezember zog sich der "Schnelldurchlauf durchs Jahr" des Kommandanten. So konnte ein Mitarbeiter eines Betriebs an der Mainlände aus einem sechs Meter tiefen Sandsilo geborgen werden. Die Folge: Da die Wehr feststellte, dass ihre Ausrüstung für solche Einsätze ungenügend ist, baute sie sich, in Zusammenarbeit mit der Werksfeuerwehr der Südzucker in Ochsenfurt, selber ein entsprechendes Schalungssystem.
Ein Baukran, der am 1. April etliche Dächer in der Kitzinger Altstadt beschädigte, forderte die Wehr ebenso, wie Starkregenereignisse an drei Tagen im Juni, sowohl im eigenen Bereich. als auch im gesamten Landkreis. Weniger dramatisch war da dann die Rettung einer Katze aus dem Unterbau eines PKW, die dort wohl schon einige Kilometer Fahrt hinter sich gebracht hatte.