Druckartikel: Die Flamme der Freundschaft brennt seit 50 Jahren

Die Flamme der Freundschaft brennt seit 50 Jahren


Autor: Andreas Stöckinger

Wiesentheid, Montag, 10. Januar 2022

Wenn das kein Grund zum Feiern ist: In diesem Jahr besteht die Partnerschaft Wiesentheids mit der französischen Gemeinde Rouillac seit 50 Jahren. An den Pfingsttagen, von 3. bis 6. Juni 2022, werden zum Jubiläum 70 Besucherinnern und Besucher aus dem Südwesten Frankreichs in Wiesentheid erwartet. Das Partnerschaftskomitee um Vorsitzende Christine Gumann ist guter Dinge, dass der Besuch im Juni trotz Corona stattfinden kann. Das Komitee plant eine ganze Reihe an Veranstaltungen, um das Jubiläumsjahr entsprechend zu begehen.
Die Flamme der Freundschaft zwischen Wiesentheid und Rouillac brennt auch nach 50 Jahren. 2017 absolvierte Ultraläuferin Marika Heinlein die Strecke in die französchische Partnergemeinde zu Fuß. Dort wurde sie bei ihrer Ankunft mit viel Beifall begrüßt.


Wenn das kein Grund zum Feiern ist: In diesem Jahr besteht die Partnerschaft Wiesentheids mit der französischen Gemeinde Rouillac seit 50 Jahren. An den Pfingsttagen, von 3. bis 6. Juni 2022, werden zum Jubiläum 70 Besucherinnern und Besucher aus dem Südwesten Frankreichs in Wiesentheid erwartet. Das Partnerschaftskomitee um Vorsitzende Christine Gumann ist guter Dinge, dass der Besuch im Juni trotz Corona stattfinden kann. Das Komitee plant eine ganze Reihe an Veranstaltungen, um das Jubiläumsjahr entsprechend zu begehen.

Ein Zufall legte  für den Grundstein 

Die Verbindung zur 2500-Einwohner-Gemeinde im französischen Departement Charente entstand durch einen Zufall Anfang der 1970er-Jahre. Lucie Fort, eine in Rouillac unterrichtende Lehrerin, suchte nach einer Weinbau-Gemeinde in Franken, die Interesse an gegenseitigen Beziehungen hatte. Die zunächst angefragten Gemeinden zeigten eher Zurückhaltung. Das bekam Wiesentheids damaliger Bürgermeister Heinz-Dieter Wunsch mit - und er nahm Kontakt zu der Lehrerin auf. Schon wenig später war die Freundschaft besiegelt.

Es war der Beginn einer Verbindung, die nicht nur durch offizielle Besuche von Vereinen und Austausche belebt wurde. Mit der Zeit entwickelten sich trotz der Entfernung von rund 1100 Kilometern zwischen den beiden Gemeinden viele private Kontakte. Sie tragen heute die "Jumelage".

Die Jubiläen wurden immer abwechselnd in einem der beiden Orte gefeiert. Dazwischen gab es sportliche oder musikalische Treffen. Mehrfach machten sich auch Gruppen in Staffeln - so auf dem Fahrrad, 1987 sogar komplett zu Fuß - auf den Weg in die Partnergemeinde. Zum 45-Jährigen nahm die Wiesentheider Ultraläuferin Marika Heinlein die Strecke 2017 alleine in nicht einmal drei Wochen unter ihre Füße. Als besondere Würdigung wurde der Markt Wiesentheid im selben Jahr mit dem Partnerschaftspreis des Bezirks Unterfranken ausgezeichnet.

Zum Jubiläum soll in Wiesentheid einiges geboten werden

Zum 50-jährigen Jubiläum wird in Wiesentheid einiges geboten, um an die besondere Freundschaft beider Gemeinden zu erinnern. Darunter sind unter anderem Konzerte mit französischer Musik, Lesungen, ein Musiktheater oder eine französische Woche der Wiesentheider Gastronomie.

Den Auftakt des Jubiläumsjahres bildet eine Ausstellung mit dem Motto "Himmel und Erde" im Historischen Pfarrhaus. Schülerinnen und Schüler der Q12 des Wiesentheider Gymnasiums haben sich mit den Kirchen beider Gemeinden beschäftigt - so mit Details aus der barocken Wiesentheider Mauritiuskirche, und aus der im romanischen Stil errichteten Eglise Saint-Pierre in Rouillac.

Bei den Bildern stehen die Farben blau (für Romanik) und rot (Barock) im Mittelpunkt. In Acryl, aber auch in Öl, wurden rund 40 Bilder in verschiedenen Größen gemalt. Sie zeigen sehr facettenreich einzelne Details aus den beiden Kirchen. In Wiesentheid fotografierten die jungen Künstler im Vorfeld dazu etliche Stellen, meist Ornamente, in der Mauritiuskirche, um sich dann einige zum Malen auszusuchen.

Die Kirche in der Partnergemeinde Rouillac hätte die Gruppe im Vorfeld natürlich auch gerne selbst besucht, doch das war nicht möglich. So stütze man sich hier auf Fotos und Videos. Herausgekommen ist eine sehenswerte Ausstellung. Am 22. Januar ist die Eröffnung im Historischen Pfarrhaus vorgesehen. Außerdem werden die Werke in einem Film vorgestellt und erläutert. Anschauen kann man den Film über die Internetseite des LSH Wiesentheid.