Druckartikel: Den Schalter umgelegt

Den Schalter umgelegt


Autor: Peter Pfannes

Rimbach, Montag, 18. Februar 2013

Ottmar Böhnlein war 17 Jahre lang der erste Feuerwehr-Kommandant in Rimbach. Jetzt ist er nicht mehr zur Wahl angetreten. Ein Nachfolger fand sich in dem Dorf dennoch schnell.
,Wasser halt': 20 Jahre lang hat Ottmar Böhnlein die Rimbacher Feuerwehr vorangebracht. Am Wochen-ende verabschiedete er sich in den Kommandanten-Ruhestand.  Fotos: fp


"Wir haben die Feuerwehr in den letzten 20 Jahren gut nach vorne gebracht und Einiges bewegt", sagt Ottmar Böhnlein. 17 Jahre war er zuletzt als erster Kommandant für die Rimbacher Floriansjünger im Einsatz. Böhnlein ist mächtig stolz auf das gute Miteinander, die Einsatzfreude und den Teamgeist seiner Kameraden. Ein schmuckes Feuerwehrhaus, gut ausgebildete Einsatzkräfte und eine zeitgemäße Ausrüstung sind der Garant dafür, dass es bei der Feuerwehr des Volkacher Stadtteils so gut läuft.

Dass Böhnlein am Samstag bei den Neuwahlen der Kommandanten nicht mehr antrat und spontan ein Nachfolger gefunden wurde, zeugt von der Bereitschaft, im Ort Verantwortung zu übernehmen. Als neuer erster Kommandant führt künftig Matthias Götz die Wehr. Auch beim Stellvertreter des Kommandanten kam es zur Wachablösung. Werner Graber übernahm das Amt des zweiten Kommandanten, das bisher Björn Fischer inne hatte.
Für die aktive Wehr war 2012 ein relativ ruhiges Jahr. Nur einmal musste sie ausrücken. Nach einem Sturm befreiten die Einsatzkräfte die Straße von umgestürzten Bäumen. Laut Böhnlein bestanden acht Männer und Frauen die Leistungsprüfung "Die Gruppe im Löscheinsatz". Vorausgegangen waren mehrere Schulungen sowie Feuerwehrübungen.

Die Förderung des Nachwuchses steht in Rimbach seit vielen Jahren an vorderster Stelle. 16 Jugendliche engagieren sich in den beiden Jugendgruppen, die der Kommandant persönlich leitet. "Ich bin mit 16 Jahren zur Jugendfeuerwehr, damals in meinem Geburtsort Alitzheim", erzählt Böhnlein. Nach seiner Hochzeit kam der 48-Jährige nach Rimbach und schloss sich dort sofort den örtlichen Floriansjüngern an.

Verantwortung übernommen

Schnell übernahm er Verantwortung in der Wehr, zunächst als stellvertretender und nach zwei Jahren als erster Kommandant. Der Kauf eines Einsatzfahrzeugs, die Gründung eines Feuerwehrvereins, der Umbau des Gerätehauses und der neue Anbau an das Gebäude sind die wichtigsten Eckpfeiler seiner Dienstzeit. "Wir haben jetzt einen schönen Aufenthaltsraum und einen Gemeinschaftsraum für alle Rimbacher Bürger", erzählt der scheidende Feuerwehrchef. Dass dabei 90 Prozent Eigenleistung verrichtet wurden, bekundet Böhnlein mit einem zufriedenen Kopfnicken. "Ohne die fleißigen Hände unserer Mitglieder wäre diese außerordentliche Leistung nicht möglich gewesen." Damit habe die Feuerwehr einen wichtigen Beitrag für eine intakte Dorfgemeinschaft geleistet.

Dankbar ist er für die gute Zusammenarbeit mit der Landkreisführung der Feuerwehr sowie der Stadt Volkach, die seine Wehr und das Feuerwehrwesen an der Mainschleife stets unterstützt habe. Kreisbrandinspektor Norbert Kempf attestierte den Rimbacher Floriansjüngern Einsatzfreude und Übungseifer. Besonders lobte er die gute Jugendarbeit. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Erwin Strobel würdigte er die Verdienste der ausscheidenden Kommandanten. Worte des Dankes an alle Aktiven kamen von Bürgermeister Peter Kornell (FWG).
Böhnlein zieht indes ein positives Fazit seiner Funktionärstätigkeit. "Meine Arbeit bei der Feuerwehr hat mir immer Spaß gemacht."

Mit Rat und Tat will er die Wehr weiter unterstützen und die jungen Leute im Dorf für die Feuerwehr begeistern. "In einem kleinen Dorf sollte zwar jeder seine eigenen Wege gehen, aber ein Stück Gemeinschaft sollte gepflegt werden", betont er. Seine Erfahrungen zeigen: "Das Vereinsleben im Dorf schweißt die Jugend fest zusammen und fördert die Kameradschaft."