Den kleinen Lebensretter in der Hand
Autor: Peter Pfannes
Schwarzach am Main, Freitag, 14. Dezember 2012
Die Freiwillige Feuerwehr in Stadtschwarzach hat schon vor Weihnachten ihr Geschenk erhalten: Die neue Wärmebildkamera hilft, Menschen zu retten.
Seit langer Zeit steht eine Wärmebildkamera auf dem Wunschzettel von Michael Krieger. Am Donnerstag konnte sich der 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Stadtschwarzach darüber freuen, dass sein Wunschtraum in Erfüllung ging. "Mit der Kamera können wir jetzt verletzte oder ohnmächtige Personen in verqualmten Räumen trotz Sichtbehinderung auffinden", erklärte Krieger. Gerade zur Weihnachtszeit sei die Brandgefahr besonders hoch. Umso erfreulicher sei es, dass das 12 000 Euro teure Gerät unter dem Weihnachtsbaum der Floriansjünger gelandet ist.
Zur Übergabe der Kamera waren die Atemschutzträger der Wehr, Vertreter der örtlichen Sanitätsbereitschaft und Bürgermeister Lothar Nagel (FCW) in den Schulungsraum der FFW Stadtschwarzach gekommen.
Einen großen Vorteil der Kamera sieht Krieger im Eigenschutz der eingesetzten Atemschutztrupps. Die Einsatzkräfte könnten sich vor allem in verrauchten Räumen besser orientieren. Auch für die Schadensbegrenzung soll das Gerät gute Dienste tun. Bei der Brandbekämpfung kann man mit der Kamera Wärme- und Glutnestern aufspüren, die sich hinter Gipsplatten in ausgebauten Dachstühlen und sonstigen Verkleidungen gebildet haben.
"Die Anschaffung der Kamera wurde in einer Kommandantendienstversammlung gewünscht und vom Gemeinderat beschlossen", erläuterte Bürgermeister Nagel. Mit der Kamera soll vor allem die Sicherheit für die Feuerwehrleute erhöht werden.
9000 Euro von der Gemeinde
Eigentlich sollte die Bullard erst im kommenden Jahr angeschafft werden. "Im Haushalt für dieses Jahr standen allerdings noch Mittel zur Verfügung und der Rat hat die Notwendigkeit anerkannt", so Nagel. Gut 9 000 Euro hat die Gemeinde beigesteuert. Der Freistaat Bayern beteiligte sich mit 2 750 Euro an der Anschaffung.
Einen weiteren Vorteil des Geräts sieht das Gemeindeoberhaupt darin, dass bei einer Vermissten- oder Verletztensuche im Freien die Personen schneller aufgefunden werden können. Rund vier Stunden halten die Akkus, ausreichend Zeit also für die Angrifftrupps der Feuerwehr.
Eingesetzt wird das "elektronische Auge" auch bei Übungen. "Mit der Kamera können wir das Verhalten der Einsatzkräfte besser kontrollieren", so Krieger.
Der Kommandant, der auch als Kreisbrandmeister Verantwortung trägt, will nicht nur die Atemschutzgeräteträger, Zugführer und Gruppenführer seiner Wehr an der Wärmebildkamera schulen. "Wir wollen die Feuerwehrleute in allen Ortsteilwehren daran ausbilden, um so mehr Sicherheit bei den Feuerwehreinsätzen zu garantieren." Das Gerät ist ab sofort einsatzbereit und steht zum Schutz der Bevölkerung des Marktes Schwarzach und bei überörtlichen Feuerwehreinsätzen zur Verfügung.