Das "MainStil" in Kitzingen macht wieder auf
Autor: Diana Fuchs
Kitzingen, Dienstag, 20. November 2012
"Alles frisch" macht Abdul-Hadi Hamkar im "MainStil" - erst als Renovierungshelfer, ab 30. November dann als Koch. Sein Sohn will das Lokal an der Alten Mainbrücke neu beleben.
Der Ruin hält Einzug im Kitzinger MainStil. Doch keine Panik: Ruin Hamkar - so heißt der neue Pächter des seit
1. Oktober geschlossenen Brückenbistros. Der 19-Jährige will "für neues Leben in Kitzingen sorgen".
Der junge Mann grinst, wenn er auf die deutsche Bedeutung seines Namens angesprochen wird. "Das hat mit mir nichts zu tun. Auf afghanisch bedeutet Ruin: Starker Mann." Als solcher will Hamkar nun in Kitzingen auftreten.
Büffet für die Mittagspause
Der gebürtige Afghane, dessen Familie seit mehreren Jahren die Großlangheimer Pizzeria "Zum Hadi" führt, möchte das bekannte "MainStil" an der Alten Mainbrücke am 30. November neu eröffnen. Seit Tagen wird gegenüber der Tourist-Info gestrichen und gemalt, geputzt und gewienert, was das Zeug hält.
"Mein Vater kennt das MainStil von früher. Als es noch BrückenEck hieß, war er hier Koch.." Danach hat Hamkar sich in Großlangheim selbstständig gemacht. Ihre Pizzeria dort will die Familie auf jeden Fall weiterführen. "Dort kocht in Zukunft meine Mutter - die kann das auch sehr gut. Wir werden unseren großen Kundenstamm nicht enttäuschen."
Vater Abdul-Hadi Hamkar aber wird im MainStil die Löffel schwingen. "Was er in der Küche kreiert, ist einfach ein Gedicht", schwärmt Ruin Hamkar. "Er hat da ein goldenes Händchen, egal, ob er mexikanisch, italienisch, asiatisch oder deutsch kocht."
Neben internationalen Genüssen will Hamkar auch auf einen guten Service Wert legen. Zum Beispiel verspricht er, die Gutscheine einzulösen, die sein Vorgänger fürs MainStil ausgegeben hat. "Ich sehe das auch als Werbung für mich."
Ein guter Zufall
Wie er überhaupt darauf gekommen ist, das bekannte Kitzinger Lokal neu zu eröffnen? "Wir kennen den Eigentümer des Hauses und haben ihn irgendwo getroffen", berichtet Ruin Hamkar. "Eigentlich wollte ich ja als Versicherungskaufmann anfangen, aber als sich die Chance mit dem MainStil ergeben hat, habe ich keine Sekunde gezögert. Ich bin thekenmäßig und finanziell begabt, mein Vater ist ein toller Koch - das ist die ideale Kombination."
Gemeinsam wollen die Hamkars für "viel neuen Spaß" in der Kitzinger Innenstadt sorgen. Von der Bier-Börse bis hin zu 80er- und 90er-Jahre-Partys ist allerhand geplant. Doch bis es so weit ist, muss Ruin Hamkar die afghanische Bedeutung seines Namens noch unter Beweis stellen - beim Renovieren.