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Christliche Freizeiten geben Impulse für Jugendarbeit


Autor: Sabine Paulus

Markt Einersheim, Mittwoch, 15. Mai 2013

Christlich geprägte Jugendfreizeiten liefern sehr gute Impulse für die Jugendarbeit in der Region. Und sie sind alles andere als langweilig. Zwei Insider erzählen.
So gemütlich ist das Haus, in dem die Teilnehmer der christlichen Freizeit in Solhögda, Norwegen, wohnten. Fotos: privat


Welcher Jugendliche geht schon in den Ferien ausgerechnet mit einem Pfarrer auf eine Reise? Welcher Schüler verbringt seine Freizeit mit Nachdenken über Gott und die Bibel? Da darf man sich nicht täuschen. Es gibt gar nicht so wenige junge Menschen, die sich genau danach sehnen, im christlichen Glauben ein Gemeinschaftsgefühl zu genießen, das sie woanders nicht in dieser Fülle erleben wie bei den Jugendfreizeiten der Evangelischen Landjugend des Dekanats Markt Einersheim-Castell.

Bruce Benik, 22, aus Oberschwarzach, war im vergangenen Sommer bei genau einer solchen Reise dabei. Zwei Wochen dauerte dieser Trip nach Norwegen. Er habe so intensiv gelebt, dass es ihm länger vorgekommen sei, erzählt Bruce. Das Konzept ist klasse. Die Mitarbeiter oder Betreuer, zu denen Dekanatsjugendpfarrer Daniel Graf aus Bimbach gehört, sind kaum älter als die Freizeitteilnehmer.

Der 22-Jährige war so begeistert nicht nur von der skandinavischen Landschaft und vom Programm, sondern auch von der Arbeit der Verantwortlichen, so dass er jetzt selbst in der Dekanatsjugend tätig ist, Freizeiten plant und als Freizeitenleiter selbst mitarbeitet. Zum Beispiel hat Bruce bei der Zirkusfreizeit in den Sommerferien in Abtswind die Chefkappe auf.

Er sagt, er könne gut mit Kindern umgehen und habe Fantasie. Er möchte Verantwortung übernehmen, motivieren und den christlichen Gedanken weitergeben.

Bedauern für den Weggang

Nina Steinhauser, 15, mag Daniel Graf sehr gerne. Sie bedauert, dass der Dekanatsjugendpfarrer am 14. Juli zu einer anderen Stelle nach Oberfranken, nach Geroldsgrün im Frankenwald, wechselt. Viel Gutes sei mit seiner Person verbunden. "Daniel hat in die Dekantsjugend viel Schwung gebracht", sagt Nina. Daniel sei zwar eine Autoritätsperson, aber ein Typ mit Gemeinschaftsgefühl. Wenigstens seien Besuche und Gegenbesuche geplant.

Er war es, der sie und eine Freundin gefragt hat, ob sie nicht mit nach Norwegen wollten. "Wir mussten nicht lange überlegen. Denn wir sind christlich und glauben an Gott", betont die 15-Jährige. Die Gemeinschaft der zirka 30 Jugendlichen sei so toll gewesen, dass ihr der Aufenthalt länger als zwei Wochen vorgekommen sei. Sie hat gelernt, wie man im Alltag mehr Bezug zu Gott herstellen kann, und sie fand neue Freunde - zum Beispiel Bruce. Die Gruppe, die in Norwegen zusammengewachsen war, hat ihre freundschaftliche Beziehung über die eigentliche Freizeit hinaus fortgesetzt und trifft sich immer noch regelmäßig zu bestimmten Unternehmungen wie Bowling-Turniere oder Spiele-Abende, zum Reden und zum Feiern.

Wenn Bruce zurückblickt, hat er das Gefühl, er habe in Norwegen die Zeit vergessen. "Für mich war das der beste Urlaub, den ich bisher gemacht habe."