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Bundestagskandidatur: Hofmann beerbt Hofmann


Autor: Peter Pfannes

Kolitzheim, Sonntag, 14. Oktober 2012

Ein klarer Sieg für den Namensvetter des scheidenden Frank Hofmann: Ralf Hofmann kandidiert bei der Bundestagswahl für den Stimmkreis Schweinfurt/Kitzingen für die SPD.
Ein glücklicher Ralf Hofmann freut sich nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses über die Umarmung seiner Gegenkandidatin Marietta Eder.   Foto: Pfannes


Viele hatten ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet, am Ende brachte die Nominierung des Kandidaten der SPD für den Bundeswahlkreis Schweinfurt/Kitzingen ein eindeutiges Ergebnis: 44 der 81 anwesenden Delegierten gaben Ralf Hofmann ihre Stimme. "Ich freue mich über dieses tolle Votum riesig und bin fast fassungslos," sagte Hofmann unmittelbar nach der für ihn erfolgreichen Wahl, die ein großer Vertrauensbeweis sei. Gegenkandidatin Marietta Eder konnte bei der Abstimmung am Samstag lediglich 35 Stimmberechtigte für sich gewinnen. Zwei Delegierte enthielten sich der Stimme.
95 Prozent aller Delegierten aus den 38 Ortsverbänden im Bundeswahlkreis Schweinfurt/Kitzingen waren zur Bundeswahlkreiskonferenz ins Sportheim in Kolitzheim gekommen, um den Nachfolger des Volkachers Frank Hofmann für die Bundestagswahlen im kommenden Jahr zu wählen. In einem Grußwort hatte sich der langjährige Abgeordnete für beide Kandidaten gleichermaßen ausgesprochen. "Mit Marietta Eder und Ralf Hofmann habt Ihr eine echte Wahl zwischen zwei kompetenten Bewerbern mit sehr verschiedenen Qualifikationen," wandte sich Frank Hofmann an die Wahlberechtigten. Er appellierte an die Genossen in den Ortsverbänden, das Wahlergebnis zu respektieren und den Gewählten solidarisch zu unterstützen.

Große Ziele


"Wir haben ein großes Ziel vor Augen: Wir wollen bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr mit einem Kanzler Peer Steinbrück die schwarz-gelbe Chaostruppe in Berlin ablösen und auch in Bayern mit einem Ministerpräsidenten Christian Ude die Regierung stellen," so der 2013 ausscheidende Abgeordnete. Die SPD habe die besseren Konzepte und Ideen für Bayern und für den Bund.
"Wir werden einen ganz engagierten Wahlkampf bestreiten," versprach sein möglicher Nachfolger Ralf Hofmann. Schon bei den Vorstellungsrunden in den Orts- und Kreisverbänden habe er mit den dortigen Genossen gute Dialoge geführt. Ralf Hofmann zeigte sich zuversichtlich, dass er im Wahlkampf auch die Unterstützung derjenigen SPD-Reihen habe, die Marietta Eder favorisiert hatten. Der 44-jährige selbständige Veranstaltungsmanager, der das Schweinfurter Honky Tonk ins Leben gerufen hat, erwartet auch künftig einen fairen Umgang miteinander, wie er ihn in den vergangenen Wochen bereits mit Marietta Eder erlebt habe. Daneben seien inhaltliche Streitereien und Dialoge innerhalb der Partei sehr wichtig. Von vielen Seiten habe er Signale erhalten, dass sich die SPD bei der Bundestagswahl sehr stark engagieren wird.

Faire Verliererin


"Wenn man kandidiert, muss man mit dem Gewinnen und mit dem Verlieren rechnen," erklärte Marietta Eder nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses etwas enttäuscht und kämpferisch zugleich. "Wir werden gemeinsam in den Wahlkampf ziehen," sagte sie Ralf Hofmann ihre Unterstützung zu. Die gemeinsame Vorstellungstour mit Hofmann in den Kreisverbänden sei eine schöne Veranstaltung gewesen. Den SPD-Genossen versprach die 34jährige Politologin: "Ich werde nicht aufhören, Politik zu machen, sowohl im Anti-Atom-Bündnis in Unterfranken und im Kampf gegen Rechtsextremismus als auch in der politischen Bildung."
"Ich will gewinnen," nennt Ralf Hofmann sein klares Ziel. Einerseits will er helfen, dass die SPD die nächste rot-grüne Regierung in Berlin anführt. "Wenn wir uns offen an die Menschen wenden, werden wir auch viele Zuhörer bekommen." Gewinnen will er auch den Wahlkreis. "Wir haben große Chancen, uns hier durchzusetzen. Nachdem der langjährige Platzhirsch Michael Glos weg ist, werden die Karten neu gemischt." Hofmann will nach Berlin und das möglichst über das Direktmandat.