Bürgermeisterwahl: Abtswinds Jürgen Schulz hat die zweite Amtszeit fest im Blick
Autor: Andreas Stöckinger
Abtswind, Sonntag, 22. Dezember 2019
Abtswinds Bürgermeister Jürgen Schulz stellt sich wieder zur Wahl: In den Weinbergen kommen die besten Ideen
Seine erste Amtszeit als Bürgermeister von Abtswind hat Jürgen Schulz nahezu hinter sich. Vieles war und ist neu für ihn, manches bedurfte einer Umstellung für den 52-Jährigen, der zuvor eine Periode dem Gemeinderat angehört hatte. So hat der gelernte Installateur erkannt, dass der Zeitaufwand für den "Nebenjob" Bürgermeister nicht ohne ist: "Das habe ich unterschätzt. Ich dachte, ich kann mehr in meinem eigentlichen Beruf arbeiten. Das geht aber nicht, weil man doch viele feste Termine hat, die tagsüber sind", sagt der 52-Jährige. Ein bis zwei Tage die Woche ist Schulz noch als Installateur tätig, ansonsten steht er im Dienst der Gemeinde.
Das ist auch nach Dienstschluss und am Wochenende der Fall, gerade da sprächen einen immer mal Bürgern zu irgendwelchen Themen und Problemen im Ort an. Als kürzlich wieder einmal ein Lastwagen abends am Tor zur Ortseinfahrt in Abtswind hängen blieb, klingelte das Handy, der Bürgermeister war gefragt. Das gehöre eben dazu, so Schulz.
Handy ist auch mal aus
Um Freiräume und Ruhe zu haben, "muss man eben das Handy ausschalten. Das mache ich auch, wenn ich in meinem eigentlichen Beruf tätig bin. Sonst kommt man zu nichts."
Ein Ausgleich zum Alltag ist für Jürgen Schulz der Weinberg. Selbst bewirtschaftet er eine Fläche von 0,6 Hektar am Altenberg, den er auf biologischen Weinbau umgestellt hat. Dazu schaut er auch oft am Weinberg der Gemeinde, den er zusammen mit Bürgern erst wieder neu anlegte, nach dem rechten. "Im Weinberg habe ich die besten Einfälle, da kann ich nachdenken", schätzt er die Natur und die Ruhe dort. Das Motorrad, das Schulz in der Garage hat, wird dagegen eher selten genutzt. Dazu fehle einfach die Zeit, zumal der Bürgermeister im Sommer auch mal am Wochenende den Bademeister-Dienst im Schwimmbad übernimmt, wie vor seiner Amtszeit auch.
Überhaupt will er nicht anders behandelt werden als zuvor. "Manche Mitbürger sprechen einen natürlich anders an, aber es heißt eher 'Hallo Jürgen' als 'Grüß Gott, Herr Bürgermeister'." Was den Bürgermeister freut: "Man kann in dem Amt etwas bewegen. Man muss mit den Leuten reden, sie mitnehmen. Es ist ganz wichtig, dass man auf Augenhöhe mit ihnen bleibt, dass man auch mal ihre Sorgen anhört", so seine Maxime.
Beim Blick auf seine ersten Jahre im Amt zählt Jürgen Schulz einiges auf, was angepackt wurde. Vieles sei auch nötig gewesen, weil zuvor manches liegen geblieben sei. So stellte er die begonnene Sanierung des Marktplatzes fertig. Es galt, die Entlastungsstraße in Richtung B 286 und Wiesentheid zu planen und zu bauen, das Rathaus wurde wurde nahezu komplett saniert. Der Sportverein baute ein Kunstrasen-Spielfeld, was die Gemeinde nach einer Bürgerbefragung auch finanziell kräftig unterstützte. Seit drei Jahren läuft die Sanierung der eigenen Trinkwasserversorgung.
Neue Projekte
Zudem wurde ein neues Baugebiet erschlossen, ein neuer Kindergarten entsteht gerade. Zugute komme ihm, dass die Gemeinde finanziell gut da stehe, das Klima ist gut und konstruktiv, was auch daran liege, dass es in Abtswind keine Parteien gebe. Lernen musste Schulz, dass manches eben viel länger dauert und Geduld braucht: "Man kann nichts übers Knie brechen, man muss die Sachen reifen lassen."