Brustkrebs: Bewegung und Ernährung können vorbeugen
Autor: Julia Volkamer
Kitzingen, Montag, 21. Januar 2013
In der Forschung nach den Ursachen für Brustkrebs sind noch viele Fragen offen. Eines ist für Jan Zupaniec, Chefarzt an der Klinik Kitzinger Land, aber sicher: Bewegung senkt das Risiko.
Da muss sie sich fast ein bisschen an die eigene Nase fassen: Besonders viel bewegt hat sich Gertrud Schuster (Name geändert) in ihrem Leben nicht. Nach der Arbeit hastete sie höchstens im heimischen Gastronomie-Betrieb umher, ein Ausflug in ihren Garten, wo sie Blumen goss und Beete jätete, war das Höchste der Gefühle. Wirklich krank sei die 60-Jährige trotzdem nie gewesen - bis sie im September 2012 die Diagnose Brustkrebs erhielt.
"Meine Familie war fast mehr geschockt als ich selbst", sagt die Patientin, die inzwischen drei Operationen und drei Chemo-Therapien hinter sich gebracht hat. "Ich habe die Krankheit akzeptiert, mir geht es gut, ich fühle mich fit."
Über solche Aussagen wundert sich Jan Zupaniec, Chefarzt der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Klinik Kitzinger Land nicht.
Neue Möglichkeiten
Vorsorgeuntersuchungen, Ultraschall, MRT, Untersuchungen im Rahmen von Mammascreening - alles Methoden um die tückischen, mutierten Krebszellen schnellstmöglich zu entdecken. Auch die moderne Therapie die neben Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung auch neue Therapieansätze entwickelt hat, wie zum Beispiel Antikörperbehandlung, bringt jede Menge Hoffnung. Die Angst vor Brustkrebs bei solchen Anstieg von Neuerkrankungen bleibt. Das beste Mittel dagegen, behauptete Jan Zupaniec, ist die Sache in die eigene Hand zu nehmen und aktiv zu werden.
Bewegung steckt in den Genen
"Unsere Gene haben uns von Natur aus für Bewegung vorprogrammiert", weiß Jan Zupaniec. "Die Deutschen marschieren heutzutage aber gerade einmal 700 Meter am Tag." Neben der ausreichenden Bewegung sei auch eine Ernährungsumstellung notwendig, vor allem, um eine Gewichtsreduktion zu erzielen. Bei der Ernährung spiele die Nummer 1 bei den Lebensmitteln, das Wasser, die Hauptrolle.
Zusammen bilden die körperliche Bewegung und ausreichende Wasserzufuhr die Basis des gesunden Lebensstils. Alleine die Ernährungsumstellung - ohne die körperliche Aktivität - verfehlt das Ziel und bringt nicht die erwarteten positiven Veränderungen. "Durch Bewegung laden wir uns mit Energie auf, überladen uns mit Sauerstoff und bauen Muskeln auf. Dass alles sind Voraussetzungen, nicht nur für die Prophylaxe bei Brustkrebs, sondern auch für die gesamte Gesundheit und überhaupt das Wohlbefinden", so Zupaniec.
Gertrud Schuster will sich die Empfehlungen ihres Arztes noch mehr zu Herzen nehmen. Vier bis fünf Liter Wasser trinkt sie am Tag, geht viel an die frische Luft und macht vor allem Dinge, die ihr Spaß machen. "Herr Zupaniec und sein Team haben mir in den schweren Phasen sehr geholfen", sagt sie voller Dankbarkeit.
Gesund werden und bleiben
Ihren Lebensmut hat die Lohn- und Finanzbuchhalterin noch lange nicht verloren, sie hat sich fest vorgenommen, wieder ganz gesund zu werden - und gesund zu bleiben.