Brücke über die Schwarzach wird saniert
Autor: Peter Pfannes
Münsterschwarzach am Main, Mittwoch, 08. Mai 2013
Die neue Fußgängerbrücke über die Schwarzach soll auf den bestehenden Stützpfeilern errichtet werden. Ein einteiliges Bauwerk wäre an der sensiblen Stelle direkt neben der Abtei zu wuchtig, findet die Mehrheit der Gemeinderäte.
Die marode Fußgängerbrücke in Münsterschwarzach, die parallel zur Kreisstraßenbrücke über den Schwarzach-Bach führt, wird voraussichtlich im kommenden Jahr abgerissen und durch ein neues Brückenbauwerk ersetzt. In ihrer Sitzung am Dienstag brachten die Mitglieder des Schwarzacher Marktgemeinderats mit mehreren Beschlüssen einen Neubau der Brücke auf den Weg.
Weil die Stahlarmierung der alten Brücke verrostet ist, suchte das Ingenieurbüro Glückert (TIG) nach Lösungsmöglichkeiten. Mehrere Varianten stellte TIG-Mitarbeiter Carsten Mohr bei dem Treffen vor. Die neue Brücke soll nach dem Abriss des alten Bauwerks nach dem Vorbild der Fußgängerbrücke auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kitzingen entstehen, so der Ratsbeschluss.
Einstimmig beschloss das Gremium anschließend, das Brückenbauwerk als Dreifeldbrücke auf den vorhandenen Betonstützen zu errichten. Die bestehenden Stützpfeiler sollen dabei umfangreich saniert werden. Während der Bauphase sollen die Versorgungsleitungen, die an der Unterseite der alten Fußgängerbrücke über den Bach führen, zunächst als Provisorium an die Kreisstraßenbrücke angehängt werden. Diese vorübergehende Lösung endet mit Fertigstellung der neuen Fußgängerbrücke. Die Versorgungsleitungen für Wasser, Gas, Strom und Telekom werden dann wieder an die Unterseite des neuen Brückenbauwerks geheftet.
Schon mehrfach diskutiert
Bürgermeister Lothar Nagel (FCW) erinnerte eingangs daran, dass die Erneuerung der Fußgängerbrücke in Münsterschwarzach bereits wiederholt im Marktgemeinderat diskutiert wurde. "Offen blieb dabei immer die Art der Ausführung dieses Brückenbauwerks", so Nagel. Der Überbau der alten Brücke sei verrostet und marode, die Pfeiler seien sanierungsbedürftig. "Mir hat die Fußgängerbrücke am Gartenschaugelände von allen Varianten am besten gefallen", erklärte das Gemeindeoberhaupt und legte die Marschrichtung für die anschließende Diskussion fest.
Josef Wächter wandte sich gegen die Verwendung der alten Stützpfeiler. "Wir sollten die Stützen nicht weiter verwenden, sondern zusammen mit der Brücke abreißen", sagte er. Er befürchtet, dass die Armierung in den Stützen trotz Sanierung bald wieder zu rosten beginnt. Wächter fand im Gremium wenig Befürworter für seine Meinung, vor allem weil ein einteiliges Brückenbauwerk viel wuchtiger ausfallen würde als ein dreiteiliges. Filigran soll die künftige Brücke werden an einem für das Ortsbild mit der Benediktinerabteikirche sensiblen Bereich. Laut Mohr hätten die Träger für eine freitragende Brücke eine Länge von 35 Meter, was an dieser Stelle sehr wuchtig wirken würde. Wächters Argument, dass bei Hochwasser Treibgut an den Stützpfeilern hängen bleibe, entkräftete Nagel: "Das angeschwemmte Treibgut bleibt bereits an der Kreisstraßenbrücke und nicht an den Stützen der Fußgängerbrücke hängen."
Hinsichtlich der Kosten bezeichnete Mohr die beschlossene Dreiteiler-Brücke als wirtschaftlichste Lösung. 205 800 Euro wird die Dreifeldbrücke unter Verwendung der vorhandenen Betonstützen kosten. Für eine freitragende Brücke müsste die Gemeinde rund 40 000 Euro mehr ausgeben. Allerdings waren Mohrs Angaben nur grob geschätzt, denn Luxuswünsche beim Handlauf oder beim Bodenbelag könnten die Kosten rasch nach oben schnellen lassen. Rund 62 000 Euro kommen hinzu für die provisorische Verlegung der Versorgungsleitungen an die Kreisstraßenbrücke und die abschließende Installation an der neuen Fußgängerüberquerung.
Der Beschluss der Gemeinderats war für Carsten Mohrs Arbeit von großer Bedeutung. Er wird in den nächsten Wochen den Wunsch des Marktgemeinderats detailliert aufarbeiten und Varianten für die Ausführung der beschlossenen Dreiteilerbrücke vorlegen. Dann kann er auch wie von Hartmut Ratz (FCW) gewünscht genauere Zahlen in Sachen Kosten vorlegen.